Alpiq: Geschäftsbericht 2014 publiziert

Die Marktverwerfungen und die regulatorischen Rahmenbedingungen haben auch 2014 Herausforderungen für die Alpiq AG dargestellt. Die konjunkturelle Entwicklung in Europa sei verhalten geblieben und damit die Stromnachfrage insbesondere der Industrie gering. Gleichzeitig habe der subventionierte Ausbau neuer erneuerbarer Energien wie Wind und Sonne weiter zugenommen. Dies ist im kürzlich publizierten Geschäftsbericht 2014 der Alpiq-Gruppe zu lesen, der zudem darauf verweist, dass sich bei den Primärenergien der Ölpreis im Berichtszeitraum halbierte, aber auch die Preise von Erdgas, Kohle und CO2-Zertifikaten niedrig blieben. Als Folge verharrten die Strom-Grosshandelspreise auf tiefem Niveau. Diese erheblichen Belastungen durch das wirtschaftliche und regulatorische Umfeld spiegelten sich im Geschäftsergebnis der Alpiq wider.

8. Apr. 2015

Die Alpiq-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2014 einen Nettoumsatz von CHF 8058 Mio. (Vorjahr: 9370 Mio.) und ein Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Wertminderungen (Ebitda) von CHF 609 Mio. (Vorjahr: 796 Mio.). Das Reinergebnis lag bei CHF 145 Mio. (Vorjahr: 274 Mio.). Das operative Ebitda liegt somit 23,5 % tiefer als im Vorjahr. Trotz dieses Rückgangs sei es besser als erwartet, dies dank konsequenten Kostenmanagements und der operativen Performance, schreibt die Alpiq dazu. Der Hauptgrund für den Rückgang liegt gemäss Alpiq bei den tiefen Grosshandelspreisen. Das Jahresergebnis ist von Wertberichtigungen und Rückstellungen in Höhe von CHF 1047 Mio. nach Steuern geprägt, die insbesondere die Schweizer Wasserkraft betreffen. Damit beträgt das Reinergebnis nach Sondereinflüssen CHF -902 Mio. (Vorjahr CHF 18 Mio.).

Kostenoptimierung

Die Alpiq hat neben einer verbesserten Finanzstruktur und einem Kostensenkungsprogramm weitere Massnahmen zur Bilanzstärkung eingeleitet. Das Unternehmen hatte im Mai 2014 angekündigt, es werde sich von der Finanzbeteiligung an der Swissgrid AG trennen. Die Alpiq erwartet von den bisher eingeleiteten Transaktionen einen Erlös von CHF 363 Mio. Die erste Transaktion von CHF 75 Mio. konnte bereits Ende 2014 erfolgreich abgeschlossen werden. Die freiwerdenden Mittel werden zur Reduktion der Nettoverschuldung eingesetzt. Diese konnte 2014 von CHF 2,1 Mrd. auf CHF 1,9 Mrd. und die Bruttoverschuldung von CHF 4,5 Mrd. auf CHF 3,5 Mrd. gesenkt werden. Die Alpiq verfügt nach eigenen Angaben über eine nach wie vor solide Liquidität von CHF 1,6 Mrd., zu der noch unbenutzte bestätigte Banklinien im Umfang von CHF 700 Mio. hinzukämen.

Markt und Strommix

Hans E. Schweickardt, Verwaltungsratspräsident der Alpiq-Gruppe, stellt im Geschäftsbericht 2014 fest, dass sich der weltweite Umbruch der Energiemärkte weiter akzentuiert hat. Diese Entwicklung machte für ihn deutlich, dass eine politisch und national gesteuerte Stromproduktion in einem globalen Umfeld nicht funktionieren könne. «Weniger Förderung und mehr Vertrauen in den Markt sind sinnvolle Ansätze», so Schweickardt. Ein vernünftiger Strommix muss in seinen Augen sowohl den Ansprüchen der Versorgungssicherheit wie auch dem Klimaschutz und der Wirtschaftlichkeit Rechnung tragen. Für die Schweiz heisse dies, zur Wasserkraft und zur Kernenergie Sorge zu tragen, da sie auf der Nachhaltigkeitsliste weit oben stünden.

Quelle

M.B. nach Alpiq, Medienmitteilung, 9. März 2015, und Jahresbericht 2014, 2. April 2015

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