Australien investiert in Fusionsforschung

Ein neuer Fünfjahresplan umreisst die Zusammenarbeit Australiens mit der Forschungsgemeinschaft des Internationalen Experimentalreaktors (Iter). Gleichzeitig wurde an der Australian National University (ANU) die modernisierte Australian Plasma Fusion Research Facility (APFRF) – das neue Herzstück der australischen Fusionsforschung – eröffnet.

29. Juli 2014
Der australische Stellarator H1 von unten gesehen.
Der australische Stellarator H1 von unten gesehen.
Quelle: ANU

Australische Forscher haben sich zum Ziel gesetzt, mit wesentlichen Forschungsarbeiten zum Iter-Projekt beizutragen. Im Auftrag der australischen Fusions-Forschergemeinschaft haben deshalb die ANU, die Australian Nuclear Science and Technology Organisation (Ansto) und das Australian Iter Forum einen Fünfjahresplan publiziert, wie Australien mit der Iter-Forschungsgemeinschaft zusammenarbeiten könnte. Australien ist bislang kein Iter-Partnerland. Doch noch im laufenden Jahr sollen Verhandlungen über eine gemeinsame Absichtserklärung mit der Iter-Organisation beginnen.

Neuer Auftrieb für australische Fusionsforschung

Gleichzeitig mit der Veröffentlichung des neuen Fünfjahresplans zur australischen Fusionsforschung feierte die ANU am 10. Juli 2014 den Abschluss der technischen Aufrüstung der APFRF, früher unter dem Namen National Plasma Fusion Research Facility bekannt. Die Einrichtung beherbergt das einzige toroidale magnetische Fusionsexperiment Australiens, H1 genannt, und das neue Magnetised Plasma Interaction Experiment (Magpie).

Die Versuchsanlage H1, ein Stellarator, ist für AUD 7,9 Mio. (CHF 6,7 Mio.) modernisiert worden. Sie verfügt nun über neuste Heiz-, Antriebs- und Diagnosesysteme. Damit ist sie in der Lage, Experimente bei Temperaturen durchzuführen, die höher sind als im Sonnenkern. Der Stellerator benutzt starke Magnetfelder, um das Plasma im Innern des Reaktors zu halten. Mit diesem Verfahren arbeitet auch der Iter.

Das Magpie ermöglicht es, die Wechselwirkung zwischen heissem Plasma und Oberflächen aus modernen Werkstoffen zu untersuchen. Laut ANU beschleunigt das Magpie damit die Materialforschung, da sie erlaubt, Prototypen neuer Werkstoffe in einer Plasma-Umgebung zu testen. Das Magpie ergänze damit bestehende Bestrahlungsanlagen der Ansto.

Laut ANU befassen sich das Magpie und der H1 heute schon mit der Frage, welche Materialien für den Iter zum Einsatz kommen sollen. Die Forscher der ANU arbeiten mit der Ansto zusammen, welche die beiden Projekte mitfinanziert.

Quelle

S.Ry. nach ANU, Medienmitteilungen, 10. Juli 2014

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