Belgische Regierung will Energiepolitik überdenken

Anlässlich der auf Mitte 1999 angesetzten Debatte über die Zukunft der Stromversorgung hat die belgische Regierung angekündigt, sie wolle eine Expertenkommission beauftragen, einen Bericht über die Folgen verschiedener Optionen für Umwelt, Wirtschaft und Arbeitsmarkt vorzubereiten.

7. Dez. 1998

Belgien erzeugt heute 60% des Stroms in den sieben Kernkraftwerksblöcken an den beiden Standorten Doel und Tihange. Die rund zehn Experten aus belgischen Hochschulen sollen untersuchen, wie die Stromversorgung in Zukunft gesichert werden kann, ob dafür vermehrt auch erneuerbare Energien wie Wind in Frage kommen und wie sich ein allfälliger Ausstieg aus der Kernenergie auswirken würde. Die Experten können dabei auf international eingeforderte Teilstudien namentlich über die Elektrizitätsversorgung sowie die Rolle und die Organisation von Kernforschungszentren abstellen. Um vor der Debatte den Umfang der langfristigen Verpflichtungen so gering als möglich zu halten, hat die belgische Regierung einen Vertrag der Synatom für das Kernkraftwerk Tihange mit der französischen Cogema annuliert. Gemäss diesem 1991 abgeschlossenen Vertrag wären ab übernächstem Jahr 225 t bestrahlte Brennelemente fest und weitere 120 t optional zur Wiederaufarbeitung nach La Hague geführt worden. Der Vertrag sah eine Kündigung ohne Kostenfolgen bis am 23. Dezember 1998 vor, und von dieser Klausel ist jetzt Gebrauch gemacht worden. Die Kündigung betrifft nicht die weiteren Verträge mit der Cogema und insbesondere nicht die Wiederaufarbeitung von Brennstoff aus Doel.

Quelle

P.B. nach NucNet, 8. Dezember 1998

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