Brunsbüttel: Inspektion von Kaverne 6 vorläufig beendet

Die Inspektion der Kavernen im Kernkraftwerk Brunsbüttel ist mit der Untersuchung der Kaverne 6 vorläufig abgeschlossen. Ein Teil der Fässer war für die Spezialkamera nicht zugänglich und wird später untersucht. Von den bislang 164 begutachteten Fässern in Kaverne 6 weisen 18 starke Auffälligkeiten auf.

22. Dez. 2014

In der Kaverne 6 des Kernkraftwerks Brunsbüttel lagern Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen und Reaktorkomponenten. Neben aktivierten ehemaligen Einbauten des Reaktorkerns (Wasserabscheider, Speisewasserverteiler) sind dort auch 221 Fässer mit Verdampfer- und Filterkonzentraten untergebracht. Zusätzlich lagert Material aus Umbaumassnahmen in der Kaverne 6.

Die Fässer befinden sich zum Teil in rechteckigen offenen Stahlcontainern, die übereinander stehen. Während der Inspektion zeigte sich, dass deshalb eine Kamerauntersuchung der unteren Fässer erst möglich ist, wenn die Fässer aus den oberen Containern geborgen und dann die Container selbst entfernt sind. Die noch ausstehenden Fässer werden somit erst im Rahmen der geplanten Leerung der Kavernen untersucht. Um die Fässer aus der Kaverne zu heben, hat Vattenfall in Abstimmung mit der Aufsichtsbehörde ein Handhabungskonzept entwickelt. Je nach Schadenskategorie des Fasses kommen demnach unterschiedliche Greifwerkzeuge zum Einsatz. Alle Fässer werden grundsätzlich in einer Einhausung transportiert.

18 von 164 untersuchten Fässern in Kaverne 6 auffällig

Von den bisher untersuchten 164 Fässern aus Kaverne 6 weisen 18 starke Auffälligkeiten auf, die denjenigen der bisherigen Inspektion im Wesentlichen gleichen – zum Teil starke Korrosionen sowie Ablaufspuren und Ablagerungen an den Fässern.

Die insgesamt sechs Kavernen waren 2014 mit einer Spezialkamera untersucht worden, um den Zustand der Fässer mit schwach- bis mittelradioaktiven Abfällen aus dem Kraftwerksbetrieb zu erfassen. Die Kavernen waren nie für eine längerfristige Aufbewahrung vorgesehen. Die Fässer sollten zur Endlagerung in den niedersächsischen «Schacht Konrad» gebracht werden, dessen Inbetriebnahme sich jedoch mehrfach verzögert hat. Das Endlager Konrad wird nun voraussichtlich zwischen 2021 und 2025 in Betrieb gehen.

Quelle

S.Ry. nach Vattenfall und schleswig-holsteinischem Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (Melur), Medienmitteilungen, 8. Dezember 2014

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