Cern: neue Ergebnisse deuten auf Higgs-Boson hin

Die Forschergruppen des Atlas- und des CMS-Experiments am Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC) des Europäischen Kernforschungszentrum Cern haben am 14. März 2013 an den Rencontres de Moriond im italienischen La Thuile neue Ergebnisse veröffentlicht. Demnach sehe das im Juli 2012 beobachtete neue Teilchen – nach Auswertung von wesentlich mehr Daten – mehr und mehr wie ein Higgs-Boson aus. Offen sei jedoch weiterhin, ob es sich um das Boson handle, welches das Standardmodell der Teilchenphysik vorhersagt, oder möglicherweise um das leichteste mehrerer Bosonen, die über das Standardmodell hinausgehen. Es werde Zeit brauchen, um die Antwort zu finden.

18. März 2013
Simulation des Zerfalls eines Higgs-Bosons in vier Myonen (gelbe Linien) im Experiment Atlas.
Simulation des Zerfalls eines Higgs-Bosons in vier Myonen (gelbe Linien) im Experiment Atlas.
Quelle: Cern

CMS-Sprecher Joe Incandela zeigte sich überzeugt, dass das im Juli 2012 beobachtete neue Teilchen ein Higgs-Boson ist. Die vorläufigen Ergebnisse aus dem vollständigen Datensatz von 2012 seien «grossartig», erklärte er. «Für mich ist es eindeutig, dass wir es mit einem Higgs-Boson zu tun haben, obwohl wir noch einen langen Weg vor uns haben, bevor wir wissen, um welches Higgs-Boson es sich handelt.» Ähnlich äusserte sich Atlas-Sprecher Dave Charlton: «Die schönen neuen Ergebnisse deuten darauf hin, dass das neue Teilchen die Spin-Parität eines Higgs-Boson aus dem Standardmodell aufweist.»

Welches Higgs-Boson?

Um zu ermitteln, ob es sich beim neuen Teilchen um ein Higgs-Boson aus dem Standardmodell handelt oder nicht, müssen die Forschergruppen präzise messen, wie schnell das Boson in andere Partikel zerfällt und die Ergebnisse mit den Modellvorhersagen vergleichen. Der Nachweis des Boson gelingt allerdings sehr selten. Es braucht durchschnittlich rund eine Billion Proton-Proton-Kollisionen, um ein einziges Higgs-Boson zu beobachten. Um alle Zerfallsarten zu erfassen, brauche es deshalb noch viel mehr Daten aus dem LHC.

Quelle

M.A. nach Cern, Medienmitteilung, 14. März 2013

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