CRPP wird Swiss Plasma Center

Am 22. September 2015 ist mit einer feierlichen Veranstaltung das seit knapp 50 Jahren in der Plasmaforschung aktive Schweizer Centre de Recherche en Physique des Plasmas (CRPP) der EPF Lausanne in Swiss Plasma Center (SPC) umbenannt worden. Das Zentrum will seine Position in der internationalen Forschergemeinschaft stärken und seine Forschungstätigkeit in der Plasmaphysik auf Bereiche ausserhalb der Energiegewinnung ausweiten.

25. Sep. 2015
Neben Vertretern nationaler und internationaler Behörden und Institutionen waren an der Einweihungsfeier des Swiss Plasma Centers (SPC) auch Prof. Minh Quang Tran, Direktor des CRPP bis 2014 (ganz links), und Prof. Ambrogio Fasoli, der jetzige Direktor des SPC (2. von rechts), anwesend.
Neben Vertretern nationaler und internationaler Behörden und Institutionen waren an der Einweihungsfeier des Swiss Plasma Centers (SPC) auch Prof. Minh Quang Tran, Direktor des CRPP bis 2014 (ganz links), und Prof. Ambrogio Fasoli, der jetzige Direktor des SPC (2. von rechts), anwesend.
Quelle: Alain Herzog, EPFL

Rund 200 Gäste fanden sich im Forum Rolex der EPFL zur Einweihungsfeier des SPC ein. Vertreter nationaler und internationaler Behörden und Institutionen unterstrichen in ihren Reden die Bedeutung des Forschungszentrums für den Bau des Internationalen Thermonuklearen Experimentalreaktor (Iter) sowie des Nachfolgeprojekts Demo. Zu den Rednern zählten unter anderen Jérôme Paméla und Tony Donné als Vertreter der EUROfusion sowie Bruno Moor, Leiter der Abteilung für Internationale Forschungs- und Innovationszusammenarbeit des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI). Iter-Generaldirektor Bernard Bigot überbrachte seine Glückwünsche per Videobotschaft.

Ambrogio Fasoli, Direktor des SPC, unterstrich in seiner Rede, dass Ausbildung und Training weiterhin die primären Ziele des Forschungszentrums seien. Er wies darauf hin, dass das SPC dank seiner Kontakte zur Schweizer Industrie und zu akademischen Institutionen und dank staatlicher Fördergelder die Rolle der Schweiz zur Kernfusionsforschung stärken könne. Das SPC werde sein Forschungsaktivitäten ausweiten und beispielsweise in Bereichen wie der Astrophysik oder industrieller Plasmaanwendungen aktiv sein, so Fasoli weiter.

Tokamak an der EPFL

Herzstück des SPC ist der Variable Configuration Tokamak – TCV genannt. Der Tokamak wurde 1992 auf dem Gelände der EPFL gebaut. Die Wissenschafter können mit der Anlage, wie der Name es sagt, verschiedene Plasmaformen erzeugen und so die am besten geeignete Plasmakonfiguration zur Stromerzeugung für einem kommerziell genutzten Fusionsreaktor ermitteln. Der TCV wurde deshalb 2013 vom EUROfusion-Konsortium als eine von insgesamt drei Einrichtungen in Europa ausgewählt, die zum Bau von Iter sowie des Nachfolgeprojekts Demo beitragen sollen.

Kürzlich erhielt die EPFL von der Regierung CHF 10 Mio. zum Ausbau ihres Tokamaks. Gemäss EPFL wird der TCV derzeit unter anderem mit neuen Heizsystemen und anderen Einrichtungen ausgestattet. Somit könne am Forschungszentrum bald neue Experimente durchgeführt werden. Das SPC will zudem neue Anwendungen mit Plasma niedrigerer Dichte und niedrigerer Temperatur erforschen, die beispielsweise in der Nahrungsmittelindustrie, in der Medizin oder in der Astrophysik angewendet werden können. Dies werde viele Forscher aus der Schweiz und ganz Europa veranlassen, neue Experimente am SPC durchzuführen.

Quelle

M.B. nach EPFL, Medienmitteilung, 22. September 2015, sowie Präsentationen an der Einweihungsfeier

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