Deutscher Energiewende-Index: leichte Stimmungsaufhellung

Nachdem sich die Stimmung der deutschen Wirtschaft gegenüber der Energiewende laut Deutschem Energiewende-Index (DEX) im ersten Quartal 2014 um weitere 2,7 Punkte verschlechtert und einen neuen Tiefststand von 90,0 Punkten auf der Skala von 0 (sehr negativ) bis 200 (sehr positiv) erreicht hatte, verbesserte sie sich im zweiten Quartal auf 91,8 Punkten leicht.

25. Aug. 2014

Obwohl der DEX mit 91,8 Punkten weiterhin im negativen Bereich liegt, ist der langfristige Abwärtstrend gebrochen: Im Herbst 2012 hatte der DEX den Höchstwert von 102,8 Punkten erreicht und sank seither nur noch. Vor einem halben Jahr lag er bei 92,7 Punkten und im Frühjahr 2014 auf dem Allzeittief von 90,0 Punkten.

Hauptursachen für die Stimmungsumkehr im 2. Quartal 2014 sind laut dem Prüfungs- und Beratungsunternehmen Ernst & Young GmbH (EY) – seit 2014 alleiniger Herausgeber des Index – einerseits das nach «langem und zähem Verhandeln» verabschiedete und am 1. August 2014 in Kraft getretene Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und andererseits der Kompromiss mit der EU-Kommission zur weiteren reduzierten EEG-Zahlung der energieintensiven Industrie.

Insofern sei mit den bisher verabschiedeten Gesetzen – wie von allen Beteiligten immer wieder betont – nur ein erster kleiner, aber wichtiger Schritt getan, die Energiewende auf Erfolgskurs zu bringen, analysiert die EY weiter. Auf der anderen Seite habe sich die Stimmung unter den Meinungsführern aus Politik und Verbänden, die jedoch nur zu Vergleichszwecken befragt würden und nicht in die Berechnung des Gesamtindex einfliessen, um deutliche 8,7 Punkte verschlechtert. Ebenso nahm der Wert bei den Netzbetreibern leicht um 0,4 Punkte ab. Insofern sei es zu früh, um zu prognostizieren, ob es sich bei der insgesamt gestiegenen Zustimmung in der Wirtschaft um eine grundsätzliche und dauerhafte Trendwende handle. Dazu seien die verbleibenden Herausforderungen und die damit verknüpften Unsicherheiten für alle Beteiligten noch zu gross.

Der DEX beruht auf einer Umfrage unter rund 2000 Akteuren und Betroffenen der Energiewende in Deutschland aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. An der aktuellen Ausgabe nahmen rund 300 Befragte teil.

Quelle

M.A. nach EY, Medienmitteilung, 18. August, und Bericht Deutscher Energiewende-Index, 2. Quartal 2014, August 2014

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