Deutscher Energiewende-Index: Stimmung wieder schlechter

Die Energiewende-Stimmung unter den Netzbetreibern hat sich laut Deutschem Energiewende-Index (DEX) im vierten Quartal 2012 nochmals deutlich verschlechtert, diesmal um über vier Punkte auf einen negativen Wert von 87,4. Negativ ist der Trend auch bei den Investoren. Verbessert hat sich die Stimmungslage hingegen bei Herstellern und Zulieferern, kaum verändert bei Energieversorgern und Verbrauchern. Damit vergrössern sich die Unterschiede zwischen den von der Energiewende betroffenen Branchen. Insgesamt bleibt der DEX auf einem leicht positiven Niveau von 102,6 (minus 0,2 Punkte).

7. Jan. 2013

Der leicht positive Trend in der Stimmungslage aus dem 3. Quartal hat sich im 4. Quartal 2012 nicht fortgesetzt. Dies zeigt die neueste Befragung der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) und der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young GmbH auf. Die Stimmung bei den Akteuren und Betroffenen der Energiewende in Deutschland ist mit einem DEX von 102,6 nahezu unverändert gegenüber dem 3. Quartal (DEX: 102,8).

Zwischen den verschiedenen Gruppen von Akteuren und Betroffenen unterscheidet sich die Stimmung weiterhin zum Teil erheblich. Zudem klafft die Lücke zwischen positiver und negativer Stimmung zwischen den verschiedenen Stakeholder-Gruppen zunehmend auseinander. Während sich der leicht positive Trend bei Herstellern und Zulieferern der Energiewende fortgesetzt hat, nimmt die Skepsis bei Netzbetreibern aller Spannungsebenen weiter zu. Mit einem DEX von 87,4 liegt der Wert der Netzbetreiber bereits 10 Punkte unter dem Wert aus dem 2. Quartal.

Sorgen um Gefährdung der Versorgungssicherheit nehmen zu

Das Vertrauen in die aktuelle Versorgungssicherheit erreicht laut DEX zwar immer noch einen positiven Wert, hat aber insgesamt nachgelassen, besonders deutlich bei den Netzbetreibern (verschlechtert um 7,7 Punkte auf 92,3). Die Bewertung im Umfeld der Unternehmen hat sich im Vergleich zum Vorquartal um 5,7 Punkte auf 114,1 verschlechtert. Mit Sorge blicken die Unternehmen zudem weiterhin auf die Versorgungslage in den kommenden zwölf Monaten. Um die Lage zu verbessern, müsste aus Sicht der Unternehmen der Aus- und Umbau der Netze beschleunigt werden. Dabei wird insbesondere die Rolle der Bundesnetzagentur kritisch gesehen. Einigkeit herrscht auch darüber, dass der Umbau der Netze zu Smart Grids stärker gefördert werden sollte, um Stromerzeugung und -verbrauch optimal aufeinander abzustimmen. Als Folge der angespannten Netzsituation befürchten die Unternehmen Verzögerungen bei der Energiewende und Gefahren für die Bildung eines europäischen Strombinnenmarkts.

Der DEX basiert auf einer quartalsweisen Wirtschaftsumfrage. Die Skala reicht von 0 (sehr negativ) über 100 (neutral) bis 200 (sehr positiv). Im vierten Quartal 2012 nahmen rund 200 Unternehmen, Städte und Verbände an der Umfrage teil.

Quelle

M.A. nach Ernst & Young und dena, Medienmitteilung, 13. Dezember 2012, und Bericht 4. Quartal 2012

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