Deutschland: Salzstock Gorleben wird weitgehend geschlossen
Das Erkundungsbergwerk Gorleben im deutschen Bundesland Niedersachsen wird weitgehend eingemottet. Darauf haben sich das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz (NMU) und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMU) geeinigt.
Mit Inkrafttreten des Standortauswahlgesetzes am 27. Juli 2013 wurde die Erkundung des Bergwerks Gorleben als potenzielles Endlager für hochaktive Abfälle beendet. Laut Gesetz ist es ist aber so lange offen zu halten, wie der Standort Gorleben nicht im Standortauswahlverfahren ausgeschlossen wird. Nun haben sich das NMU und das BMU darauf verständigt, dass das in Betrieb gehaltene Grubengebäude bis auf ein Minimum reduziert wird. Der bisherige Erkundungsbereich 1 werde, wie einige Teile des Infrastrukturbereichs, ausser Betrieb genommen. Die oberirdischen Einrichtungen sollen weitgehend rückgebaut werden. Im Bergwerk solle es nur noch einen «absoluten Mindestbetrieb» geben, erklärte Jochen Flasbarth, Staatssekretär im BMU an der Pressekonferenz. Lediglich zwei Schächte, eine Verbindung zwischen diesen Schächten und die «unabdingbare» Infrastruktur sollen offen bleiben.
Das deutsche Atomforum (DAtF) bedauerte die angekündigte Schliessung des Erkundungsbereichs 1 im Salzstock Gorleben. «Mit der Einstellung der nun über viele Jahre betriebenen Messungen gehen zukünftig wertvolle Langzeitinformationen über das geologische Verhalten verloren. Die Beendigung der Messungen ist nicht aus dem Standortauswahlgesetz abzuleiten, sondern sie ist rein politisch motiviert», kritisierte DAtF-Präsident Ralf Güldner den Entscheid.
Quelle
M.A. nach NMU und BMU, gemeinsame Medienmitteilung und Pressekonferenz zur Offenhaltung von Gorleben, sowie DAtF, Medienmitteilung, 29. Juli 2014