Duke Energy will Lee-Neubauprojekt streichen

Die Duke Energy Carolinas LLC – eine Tochtergesellschaft der Duke Energy Corporation – beabsichtigt, auf den von ihr geplanten Bau des Kernkraftwerks am neuen Standort William States Lee III im amerikanischen Bundesstaat South Carolina zu verzichten.

31. Aug. 2017

Am 12. Dezember 2007 hatte die Duke Energy ein Gesuch um eine kombinierte Bau- und Betriebsbewilligung (Combined License, COL) für zwei AP1000-Einheiten am neuen Standort William States Lee III in der Cherokee County Bundesstaat South Carolina bei der Nuclear Regulatory Commission (NRC) eingereicht. Die NRC erteilte die COL am 19. Dezember 2016.

Jetzt beantragte die Duke Energy Carolinas von der North Carolina Utilities Commission (NCUC) eine Tariferhöhung um 13,6%. Das Unternehmen hat bisher USD 541 Mio. (CHF 510 Mio.) in das Projekt investiert und hofft, mit dieser Massnahme einen Grossteil der bisher getätigten Ausgaben zu decken. Die letzte Tariferhöhung war 2012 erfolgt. Gleichzeitig ersuchte die Duke Energy die NCUC, den Verzicht auf das Bauprojekt William States Lee III zu genehmigen. Als Grund gab die Duke Energy den Konkurs des Reaktorlieferanten Westinghouse Electric Company LLC. an, einer Tochtergesellschaft der Toshiba Corporation. «Vor allem sind die Risiken und Ungewissheiten, die mit der Lancierung des Baus von William States Lee III verbunden sind, zu gross», erklärte das Unternehmen in einer Mitteilung. Die Streichung des Projektes sei deshalb die beste Option für die Kunden. Die Duke Energy beabsichtigt jedoch, die COL beizubehalten, um den Bau zu einem späteren Zeitpunkt realisieren zu können, sollte dies im besten Interesse der Kunden sein. Eine COL ist 40 Jahre lang gültig.

Die Duke Energy besitzt und betreibt sechs Kernkraftwerke mit insgesamt elf Einheiten. Es sind dies die Siedewasserreaktorblöcke Brunswick-1 (938 MW) und -2 (929 MW) sowie die Druckwasserreaktorblöcke Catawba-1 (1146 MW), und -2 (1146 MW), McGuire-1 (1160 MW) und -2 (1158 MW), Oconee-1 (846 MW), -2 (848 MW) und -3 (859 MW), Robinson-2 (741 MW) sowie Shearon-Harris-1 (928 MW). Die Druckwasserreaktoreinheit Crystal River wurde im Jahr 2013 endgültig stillgelegt.

Zukunft der weiteren AP1000-Projekt in den USA offen

An den AP1000-Einheiten Vogtle-1 und -2 im Bundesstaat Georgia wird derzeit weitergebaut. Über deren Fortführung wird in Kürze entscheiden. Die Bauarbeiten an Virgil C. Summer-2 und -3 in South Carolina sind derzeit unterbrochen. Die Zukunft des Projekts wird derzeit geprüft. Unterdessen laufen die AP1000-Projekte – Sanmen-1 und -2 sowie Haiyang-1 und -2 – in China planmässig weiter. Sanmen-1 geht voraussichtlich Ende November 2017 ans Netz.

Quelle

M.A. nach Duke Energy, SEC Form 8-K und Medienmitteilung, 25. August, und NucNet, 28. August 2017

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