Ensi-Bilanz 2012: Sicherheit der Schweizer Kernkraftwerke weiter verbessert

Im Jahr 2012 sind die Kernanlagen in der Schweiz sicher betrieben worden. Zu diesem Schluss kommt das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) in seinem Jahresrückblick. Unter anderem gestützt auf die Lehren aus dem Reaktorunglück von Fukushima-Daiichi haben die Kraftwerksbetreiber im vergangenen Jahr Massnahmen umgesetzt, welche die Sicherheit ihrer Anlagen weiter verbessert haben.

1. Feb. 2013

«Alle Anlagen befinden sich in einem guten sicherheitstechnischen Zustand. Dies haben sowohl unsere regelmässigen Inspektionen als auch die umfangreichen Überprüfungen nach den Ereignissen von Fukushima bestätigt», so das Fazit von Georg Schwarz, stellvertretender Direktor des Ensi. Der EU-Stresstest, dessen internationale Überprüfung im Frühling 2012 abgeschlossen wurde, aber auch die Erdbebennachweise, zu denen das Ensi im Sommer 2012 Stellung nahm, hätten gezeigt, dass die Kernkraftwerke auch im internationalen Vergleich einen hohen Sicherheitsstandard aufwiesen.

Betreiber rüsten für zusätzliche Sicherheit nach

Unter Aufsicht des Ensi haben die Betreiber der Kernkraftwerke im vergangenen Jahr zahlreiche, zum Teil umfangreiche Projekte lanciert oder weitergeführt. Dazu zählen unter anderem die Nachrüstung der Notstromversorgung des Kernkraftwerks Beznau, der Ersatz der Leittechnik im Kernkraftwerk Gösgen, der Ersatz der Umwälzschleifen im Kernkraftwerk Leibstadt und die Überprüfung zur Sicherheit bei schweren Erdbeben und grossen Überschwemmungen. Diese Vorhaben wurden teilweise bereits vor dem Reaktorunglück in Fukushima-Daiichi initiiert. Auch 2013 stehen in den Kernkraftwerken Folgearbeiten aufgrund der Erkenntnisse aus Fukushima an. Das Ensi wird den Aktionsplan Fukushima 2013 im Februar 2013 publizieren. Einer der Schwerpunkte wird die Weiterführung der Analysen zu Erdbeben und Wasserstoff-Management sein.

Vier Reaktorschnellabschaltungen im Jahr 2012

Die Zahl der hinsichtlich nuklearer Sicherheit meldepflichtigen Vorkommnisse lag 2012 mit 35 im Schwankungsbereich der Vorjahre, meldet das Ensi in seiner Medienmitteilung. Vierzehn Vorkommnisse betrafen die beiden Blöcke des Kernkraftwerks Beznau, acht das Kernkraftwerk Gösgen, fünf das Kernkraftwerk Leibstadt, sechs das Kernkraftwerk Mühleberg und zwei die Kernanlagen des Paul Scherrer Instituts (PSI). Unter den meldepflichtigen Vorkommnissen waren vier Reaktorschnellabschaltungen (je eine in den Kernkraftwerken Mühleberg und Gösgen sowie zwei im Kernkraftwerk Beznau). Ein Vorkommnis hat das Ensi auf der von 0 bis 7 reichenden internationalen Störfallbewertungsskala für Kernanlagen (Ines) der Stufe 1 (Anomalie) zugeordnet. Es betraf eine Störung im Block 2 von Beznau. Alle anderen Vorkommnisse des Jahres lagen unterhalb der Ereignisskala Ines, das heisst auf Stufe 0 (ohne Bedeutung für die nukleare Sicherheit). Derzeit sind einzelne Abklärungen noch im Gang, weshalb die abschliessende Beurteilung der Vorkommnisse noch Änderungen erfahren kann. Das Ensi wird die endgültigen Resultate in seinem Aufsichtsbericht im Frühjahr 2013 veröffentlichen.

Die Abgaben radioaktiver Stoffe an die Umwelt mit Abwasser und Abluft aus den Schweizer Kernanlagen lagen im vergangenen Jahr wiederum weit unter den bewilligten Werten.

Quelle

D.S. nach Ensi, Medienmitteilung, 17. Januar 2013

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