Ensi publiziert Aktionsplan 2012

Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) hat nach der Analyse der Ereignisse in Fukushima-Daiichi für das laufende Jahr Folgemassnahmen zu elf Schwerpunktthemen festgelegt. Der Aktionsplan 2012 umfasst Prüfpunkte, die im Herbst 2011 im Rahmen der «Lessons Learned» identifiziert wurden, und offene Punkte, die im Schweizer Länderbericht zum EU-Stresstest aufgeführt sind.

6. März 2012

Der Aktionsplan 2012 umfasst 29 Punkte zu den Themen Erdbeben, Überflutung, extreme Wetterbedingungen, lang andauernder Verlust der Stromversorgung, Verlust der letzten Wärmesenke und der Kühlmittelversorgung, Containment-Druckentlastung und Wasserstoffmanagement, Notfallmanagement auf schweizerischer Ebene, Sicherheitskultur, Erfahrungsrückfluss, internationale Aufsicht und Kooperation sowie das externe Lager Reitnau. Davon stehen 12 Punkte im Zusammenhang mit den Arbeiten der interdepartementalen Arbeitsgruppe zur Überprüfung der Notfallschutzmassnahmen bei Extremereignissen in der Schweiz (IDA Nomex).

«Zusammen mit den Punkten, die wir bereits vor dem Aktionsplan initiiert haben, bearbeiten wir nun bereits über 80% der identifizierten Prüfpunkte und offenen Punkte», fasst Rosa Sardella, Leiterin des Aufsichtsbereichs Systeme, den Stand der Arbeiten zusammen. «Weitere Nachweise, beispielsweise zu Erdbeben, Hochwasser und extremen Wetterereignissen, ermöglichen es uns, die Anlagen auf Basis der neuesten Erkenntnisse eingehend zu beurteilen», erläutert sie das weitere Vorgehen. Und: «Gestützt auf diese und bereits vorliegende Nachweise werden allenfalls nötige Massnahmen zur weiteren Verbesserung der Sicherheit der Schweizer Kernkraftwerke initiiert und umgesetzt.» Dazu gehörten beispielsweise die Einrichtung einer diversitären Wärmesenke oder die Verbesserung der Erdbebenfestigkeit der gefilterten Containment-Druckentlastungssysteme.

45 Punkte aus zwei Berichten

Im Rahmen der Analyse der Ereignisse in Fukushima hatte das Ensi Ende Oktober letzten Jahres 37 Prüfpunkte ermittelt. Die Prüfaufträge betreffen die Bereiche Auslegung der Anlagen, Notfallmanagement, Erfahrungsrückfluss, Aufsicht, Strahlenschutz und Sicherheitskultur. Einen Schwerpunkt bildet die Optimierung des Notfallschutzes in der Schweiz dar. Mit dem Schweizer Länderbericht zum EU-Stresstest kamen Anfang 2012 noch acht offene Punkte hinzu. Davon betreffen drei den Erdbebenschutz, zwei das Notfallmanagement und je einer den Schutz bei Überflutung, extremen Wetterereignissen und Verlust der Stromversorgung.

Die identifizierten Prüfpunkte und offenen Punkte sollen bis 2015 abgearbeitet werden. Dazu wird das Ensi jährlich einen Aktionsplan vorlegen und über den Stand der Arbeiten berichten. Die Liste offener Punkte und Prüfpunkte wird fortlaufend nach neuesten Erkenntnissen überprüft und, wenn erforderlich, aktualisiert.

Quelle

D.S. nach Ensi, Medienmitteilung und «Aktionsplan Fukushima 2012», 1. März 2012

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