Ensi richtet Forschungsstrategie neu aus
Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) hat seine Forschungsstrategie überarbeitet. Im Mittelpunkt stehen in den nächsten Jahren die Themen Langzeitbetrieb, extreme Naturereignisse, Stilllegung und Entsorgung. Vorschläge für Forschungsprojekte können neu online eingereicht werden.
Die vom Ensi überarbeitete Forschungsstrategie stellt vor allem den praktischen Nutzen der Forschung für die Aufsichtstätigkeit ins Zentrum. «Damit kann die Forschung auch zur Erhaltung und zum Ausbau der Sicherheit der Schweizer Kernanlagen beitragen», erklärte Felix Altorfer, Leiter des Direktionsstabs des Ensi.
Laut Forschungsstrategie wird das Ensi in den nächsten vier Jahren voraussichtlich folgende vier Themenbereiche ins Zentrum stellen:
- Langzeitbetrieb der Kernkraftwerke, insbesondere Fragen der Alterung von Materialien
- Extreme Naturereignisse, insbesondere Erdbeben und Hochwasser
- Stilllegung von Reaktoren inklusive Abfallbehandlung (technische und organisatorische Aspekte)
- Entsorgungsfragen im Zusammenhang mit der Realisierung von geologischen Tiefenlagern
Darüber hinaus wird sich die regulatorische Sicherheitsforschung voraussichtlich mit folgenden Themen befassen:
- Integrität der Brennstoff-Hüllrohre
- Edelmetall-Einspeisung in den Kühlkreislauf
- Interne Schäden und Ereignisse
- Flugzeugabsturz auf ein Kernkraftwerk
- Menschliche Zuverlässigkeit und Gestaltung von Mensch-Maschine-Schnittstellen
- Systemverhalten, Störfälle und schwere Unfälle
- Angewandte Strahlenschutzthemen
Keine Forschung zu neuen Reaktoren
Das Ensi unterstützt keine Forschung zu neuen Reaktoren der Generation III sowie zu möglichen zukünftigen Reaktoren der Generation IV. Diese hätten keine Relevanz für die konkrete Aufsichtstätigkeit des Ensi.
Online-Eingabe
Forschungsprojekte können neu online eingegeben werden. Das Ensi hat auf seiner Website ein Eingabeformular aufgeschaltet. Vorgeschlagene Forschungsprojekte würden nach klaren Kriterien ausgewählt, die in der Forschungsstrategie beschrieben seien.
Quelle
M.A. Ensi, Forschungsstrategie des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat Ensi, Juni 2013, und Medienmitteilung, 26. Juli 2013