Ensi unterstützt Unfallablauf-Modellierung in Fukushima-Daiichi

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) will mit einem neuen Forschungsprojekt die Unfälle in den Einheiten 1–3 des japanischen Kernkraftwerks Fukushima-Daiichi simulieren. Die Ergebnisse sollen die Rechencodes zur Simulation schwerer Unfälle verbessern helfen sowie die Planung der Rückbau- und Sanierungsarbeiten erleichtern. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) unterstützt dieses Projekt.

5. Aug. 2013

Die OECD lancierte das Projekt «Benchmark Study of the Accident of Fukushima Daiichi Nuclear Power Station» (BSAF) im Juni 2012. Das Paul Scherrer Institut (PSI) nimmt daran teil und das Ensi unterstützt es. Neben der Schweiz lud die OECD auch Deutschland, Frankreich, Japan, Russland, Spanien, Südkorea und die USA ein, sich zu beteiligen. Die Japan Atomic Energy Agency (JAEA) koordiniert das Projekt.

Blöcke 1–3 von Fukushima-Daiichi untersucht

Im Projekt werden die Unfälle in den Blöcken 1–3 von Fukushima-Daiichi mit verschiedenen Rechencodes für schwere Unfälle simuliert. Das PSI konzentriert sich bei seinen Arbeiten auf Block 3 und rechnet mit Hilfe des Rechencodes MELCOR den Unfallverlauf bis zur Wiederherstellung der Stromversorgung nach.

Durch Vergleich zwischen den Simulationen und dem tatsächlichen Unfallverlauf sollen vor allem die Belastbarkeit von Rechenmodellen geprüft und Verbesserungen daran abgeleitet werden. Das Ensi nutzt heute selber das MELCOR-Rechenprogramm. Dieses bildet Unfälle vom auslösenden Ereignis bis zur Freisetzung radioaktiver Substanzen in die Umgebung ab und wird laufend den aktuellen Erkenntnissen der Unfallforschung angepasst. Ein Vergleich unter den Anwendern von MELCOR und anderer Rechencodes kann nur in Zusammenarbeit unter verschiedenen Institutionen weltweit durchgeführt werden.

Das Projekt BSAF läuft voraussichtlich bis 2014. Dank seiner internationalen Dimension erhält das Ensi Zugang zu neuen Daten. Das Projekt sei deshalb für die Schweiz interessant, so das Ensi.

Quelle

M.A. nach Ensi, Medienmittteilung, 30. Juli 2013

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