EU-Führungsrolle in Kernenergie verlangt

Die europäische Vereinigung der Elektrizitätswirtschaft Eurelectric begrüsst den kürzlich veröffentlichten Bericht zum Hinweisenden Nuklearprogramm (PINC). Sie bedauert jedoch, dass die Problematik der vorzeitigen Stilllegungen aufgrund schwieriger Marktbedingungen nicht behandelt worden ist. Auch das Foratom – die Dachorganisation der europäischen Atomforen – fordert die Kommission auf, die Auswirkungen der Marktbedingungen auf die nuklearen Investitionen anzugehen.

13. Apr. 2016

Die Eurelectric bezeichnete den Pinc-Bericht, der am 4. April 2016 veröffentlicht wurde, als gute Diskussionsgrundlage über die Rolle der Kernenergie bei der Erfüllung der EU-Energieziele. Sie zeigte sich erfreut, dass der Bericht die bedeutenden Investitionen, welche die Energieversorger zu tätigen haben, anerkenne. «Ein kontinuierlicher Beitrag der Kernenergie wird nötig sein, während Europa die kohlenstoffarme Energiewende in die Wege leitet, aber ein positiver EU-Politikrahmen ist erforderlich, um dies zu erreichen», erklärte der Generalsekretär der Eurelectric, Hans ten Berge. «Wir bedauern indes, dass der Bericht die Wettbewerbsfähigkeit der bestehenden und technisch gut funktionierenden Kernkraftwerke nicht erwähnt, die in einigen Ländern aufgrund der schwierigen Marktlage und wettbewerbsverzerrenden Massnahmen auf nationaler Ebene gezwungen werden, vom Netz zu gehen», fügte er hinzu.

Das Foratom verlangte in seiner Stellungnahme zum Pinc-Bericht, dass die Marktverzerrungen, welche die nötigen Investitionen in Betriebsverlängerungen und Neubauten erschwerten, angegangen werden müssen. «Das Foratom erwartet von der Kommission Führungsverantwortung und konkrete Vorschläge, welche die Investitionen in die Kernenergie und andere CO2-arme Technologien erleichtern», erklärte es. Das Foratom forderte ebenfalls eine bessere Koordination zwischen den nationalen Genehmigungsbehörden sowie eine Vereinheitlichung in der gesamten EU, um die Hindernisse bei der Einführung der Kernenergie in den Mitgliedstaaten abzubauen und die Wettbewerbsfähigkeit der Kraftwerksbauer und der Zulieferer auf dem internationalen Markt zu verbessern.

Foratom-Generaldirektor Jean-Pol Poncelet bezeichnete den Pinc-Bericht als Momentaufnahme der Kernenergie in Europa. «Was wir jetzt brauchen, ist eine Vision und eine klare Führungsrolle, damit die Kernenergie als Teil der Lösung für die Klimawandelproblematik vorangetrieben werden kann. Ich glaube, die europäische Kommission hat es verpasst, die Kernenergie als zuverlässige CO2-arme Technologie und als massgebliche Beitragende zu den Zielen der Energieunion hervorzuheben, erklärte er.

Quelle

M.A. nach Eurelectric, und Foratom, Medienmitteilungen, 7. April 2016

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