Europäische Kommission würde Energieprojekte fördern
Die Europäische Kommission ist bereit, wichtige Energieprojekte mitzufinanzieren oder Garantien zu leisten, doch der Markt und private Investoren sollen über die Durchführung entscheiden. Dies erklärte EU-Energiekommissar Günther Oettinger in einem Interview mit der internationalen Kernenergie-Nachrichtenagentur NucNet.
Viele Projekte für den Aufbau einer gemeinsamen transeuropäischen Infrastruktur für Strom und Gas sind von grossem gesellschaftlichem Interesse, ist sich Oettinger sicher. Im Programm «Connecting Europe» sind für den Ausbau der Stromnetze EUR 9,1 Mrd. (CHF 11,2 Mrd.) bis 2020 bereitgestellt. Mit «Connecting Europe» sollen insgesamt EUR 50 Mrd. (CHF 62 Mrd.) in die Verkehrs-, Energie- und Datennetze Europas investiert werden. Gezielte Investitionen in wichtige Infrastrukturen trügen zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Europa bei, betonte Oettinger im Gespräch mit NucNet. Einige Mitgliedstaaten seien infolge fehlender Netzinfrastrukturen immer noch von den umliegenden Mitgliedstaaten abgeschnitten. Es sei das erklärte Ziel des EU-Energiekommissars, diesen Zustand bis 2015 zu beheben.
So unterstütze die Europäische Kommission die Bestrebungen der baltischen Staaten zum Ausbau der Nutzung der Kernenergie, zeigte Oettinger im Gespräch auf. Daher habe die Europäische Kommission am 8. Juni 2013 den Bau des Kernkraftwerks Visaginas in Litauen besonders im Hinblick auf die Stärkung der Stromversorgungssicherheit in ihrer Stellungnahme zum Projekt begrüsst. Oettinger betonte, dass es indessen ein Entscheid des freien Marktes bleiben müsse, ob ein solches Bauvorhaben durchgeführt werde oder nicht.
Quelle
D.S. nach NucNet, 27. Juni 2013