Europaweite Evaluation des Alterungsmanagements

Die Kernkraftwerke in der Schweiz nehmen 2017 an einer europaweiten Evaluation des Alterungsmanagements – einer sogenannten Topical-Peer-Review – teil. Dies hat das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) verfügt.

30. März 2017

Der Rat der Europäischen Union beschloss als Follow-up des EU-Stresstests, die Kernkraftwerke einer Topical-Peer-Review zu unterziehen. Auch die Schweiz wird an diesem Begutachtungsverfahren mit Schwerpunktthema Alterungsmanagement von Kernkraftwerken teilnehmen, wie das Ensi mitteilte. «Mit der Teilnahme am Topical-Peer-Review 2017 wollen wir von den europaweiten Erkenntnissen zum Alterungsmanagement von Kernkraftwerken profitieren», erklärte Ensi-Direktor Hans Wanner. «Die Schweiz war eines der ersten Länder, die das Alterungsmanagement einführten», betonte er.

Die Schweizer Kernkraftwerke haben bis Sommer 2017 Zeit, der Aufsichtsbehörde ihren Bericht einzureichen. Dieser soll die Alterungsmanagementprogramme für elektrische Kabel, erdverlegte Rohrleitungen, Reaktordruckbehälter sowie Betonstrukturen der Reaktorgebäude umfassen. Das Ensi wird aus den Berichten einen konsolidierten Länderbericht erstellen und der European Nuclear Safety Regulators Group (Ensreg) übergeben, welche die Topical-Peer-Review 2017 koordiniert. Die Länderberichte sollen bis Ende 2017 veröffentlicht sein. Danach werden die Berichte überprüft. Ein Umsetzungsplan soll bis Dezember 2018 vorliegen. Für Dezember 2023 ist die Veröffentlichung eines Berichts zum Status der Umsetzung vorgesehen.

Alterungsüberwachung in der Schweiz seit über 25 Jahren

Die Betreiber der Schweizer Kernkraftwerke führen seit 1991 ein Alterungsüberwachungsprogramm durch und überprüfen seither systematisch alle sicherheitsrelevanten Komponenten und Baustrukturen bezüglich Alterungseffekten. Im Rahmen des Topical-Peer-Reviews überprüfen die teilnehmenden Länder nun gegenseitig die Alterungsmanagementprogramme ihrer Kernkraftwerkseinheiten und leiten daraus potenzielle Verbesserungsmöglichkeiten ab.

Quelle

M.B. nach Ensi, Medienmitteilung, 29. März 2017

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