Externe Kosten sprechen für Kernenergie

Die externen Kosten der Kernenergie sind geringer als solche von alternativen Stromproduktionsarten, die nach teilweise politisch motivierten Ausserbetriebnahmen von Kernkraftwerken zum Einsatz kommen. Dies ergeben die Berechnungen in einer neuen Studie, die im Journal of Energy Policy erschienen ist.

31. Juli 2013

Die Studie «External costs of nuclear: Greater or less than the alternatives?» erstellten Ari Rabl von der Ecole des Mines in Paris und Veronika Rabl vom New York Institute of Technology. Die Forscher beschreiben darin die in anderen Studien errechneten externen Kosten der Kernenergie und vergleichen diese mit externen Kosten alternativer Stromproduktionsarten. Ziel der Studie war es abzuschätzen, ob die politisch motivierte Ausserbetriebnahme von Kernkraftwerken mit Blick auf die externen Kosten unterschiedlicher Stromproduktionsarten Sinn macht. Auf Anfrage der internationalen Kernenergie-Nachrichtenagentur NucNet gab Ari Rabl zu bedenken, dass beispielsweise Deutschlands Entscheid, aus der Kernenergie auszusteigen, «äusserst töricht» sei. In Deutschland steige der Einsatz von «dreckiger» Braunkohle bereits an. Den Ausstiegsentscheid bezeichnete er somit als «naiven Umweltschutz, ohne über die Konsequenzen nachzudenken».

Die Zahlen der Studie geben ihm Recht: Die errechneten externen Kosten der Kernenergie liegen im Schnitt bei 0,79 Cent pro kWh (die Spannweite reicht von 0,25 bis 3,22 Cent pro kWh). Die alternativen Stromproduktionsarten hingegen schlagen durchschnittlich mit 1,22 Cent pro kWh (0,38 – 4,05 Cent pro kWh) zu Buche. Dabei gehen die Forscher bei ihren Berechnungen davon aus, dass jedes Kernkraftwerk, das ausser Betrieb genommen wird, mit einer Kombination aus Gaskraftwerken und erneuerbaren Energien ersetzt wird. Die Autoren haben sich nach Angaben von NucNet bewusst für diese Kombination entschieden, weil sie zeigen wollen, dass sogar die sauberste Alternative externe Kosten verursacht, die grösser sind als diejenigen der Kernenergie. Bei der Berechnung der externen Kosten der Kernenergie habe sich zudem gezeigt, dass bei einem Grossunfall eigentlich nur die Umsiedlung der Anwohner bedeutende externe Kosten verursachen würde. Die Kosten infolge möglicher Krebsopfer hingegen, die auf der Basis des Reaktorunfalls in Tschernobyl berechnet worden sind, trügen nur wenig zu den externen Kosten bei und die Kosten der Ausfälle in der Landwirtschaft wären sogar unwesentlich.

Quelle

D.S. nach NucNet, 23. Juli 2013

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