Frankreich: Kommission fordert verzögerten Umbau der Stromversorgung

Die parlamentarische Kommission für Technologie-Folgeabschätzung Frankreichs (Office parlementaire d'évaluation des choix scientifiques et technologiques, OPECST) warnt vor den Auswirkungen einer schnellen Reduktion des Kernenergieanteils im Strommix.

4. Okt. 2013

In ihrem provisorischen Bericht hält die OPECST fest, dass Frankreich mit Energiepreiserhöhungen und weiteren wirtschaftlichen Problemen zu rechnen hat, wenn die Regierung an ihrem angekündigten Plan zum Umbau der Stromversorgung festhält. Präsident François Hollande will den Kernenergieanteil von heute rund 75% bis 2025 auf 50% reduzieren. Die Kommissionsmitglieder stellen die Reduktion des Kernenergieanteils nicht prinzipiell in Frage. Jedoch solle die Umstrukturierung der Stromversorgung Frankreichs im Einklang mit dem Aufbau wirtschaftlich tragbarer Alternativen erfolgen.

Die OPECST drängt auf ein nüchternes Konzept und fordert konkret, die Reduktion des Kernenergieanteils erst ab 2030 in Angriff zu nehmen und den Zeithorizont für einen vollständigen Ausstieg auf 2100 auszudehnen. Die Kosten für die Entwicklung erneuerbarer Energien und Energiespeicher könnten so besser verkraftet und durch bestehende, bewährte Stromproduktionsanlagen gedeckt werden. Die Kommission verlangt weiter, den Umbau der Energieversorgung auf die wirtschaftliche Tragbarkeit zu überprüfen, und weist auf das Risiko hin, dass erneuerbare Energien und Effizienzsteigerung den geplanten Wegfall der Kernkraftwerkskapazität nicht vollumfänglich decken könnten.

Quelle

M.B. nach OPECST-Bericht «La transition énergétique à l’aune de l’innovation et de la décentralisation», sowie NucNet, 16. September 2013

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