Frankreich stellt Atomstromreduktionsziel 2025 in Frage

Der französische Umweltminister Nicolas Hulot hat am 7. November 2017 erklärt, dass es «schwierig» sein werde, den Atomstromanteil des Landes bis 2025 auf 50% zu verringern, wie dies das Energiewendegesetz vorsehe.

8. Nov. 2017

Die französische Nationalversammlung hatte im Sommer 2015 die Gesetzesvorlage zur «Energiewende für ein grünes Wachstum» (Projet de loi relatif à la transition énergétique pour la croissance verte) verabschiedet. Das Gesetz verlangt, dass der Anteil der Kernenergie am Strommix von heute 75% bis 2025 auf 50% reduziert wird. Umweltminister Nicolas Hulot erklärte am 7. November 2017 vor dem Ministerrat, dass dieses Reduktionsziel nicht realistisch sei. Ein Festhalten am Zeitplan werde zulasten der Klimaziele gehen. Hulot versicherte jedoch, dass das 50%-Ziel beibehalten werde. «Im kommenden Jahr werden wir klären, wie viele Kernkraftwerkseinheiten abzuschalten sind. Das wird einige Monate in Anspruch nehmen. Darauf basierend werden wir ein neues Datum festlegen», kündigte Hulot an.

Die Ankündigung Hulots erfolgte nach der Veröffentlichung von fünf Energieszenarien durch das Réseau de transport d’électricité (RTE). In seiner provisorischen Bilanz geht das RTE davon aus, dass eine zu schnelle Verkleinerung des Kernkraftwerksparks den Weiterbetrieb von vier Kohlekraftwerken und den Bau von rund 20 Gaskraftwerken bedeuten würde.

Der im Mai 2017 gewählte Präsident Emmanuel Macron hatte während seiner Wahlkampagne versprochen, die vom Energiewendegesetz vorgegebenen Ziele zu respektieren. Hulot hatte seinerseits im Juli 2017 angekündigt, dass von den 58 Kernkraftwerksblöcken voraussichtlich bis zu 17 vom Netz genommen werden müssten, um das Reduktionsziel einzuhalten.

Quelle

M.A. nach verschiedenen Medienberichten, sowie RTE, Medienmitteilung, 7. November 2017 und Bilan prévisionnel de l’équilibre offre-demande d’électricité en France, édition 2017

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