IRRS-Folgemission in China abgeschlossen
Experten der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) haben in China erneut die regulatorischen Vorgaben für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit des Landes überprüft. Sie bescheinigten den chinesischen Behörden bedeutende Fortschritte bei der Umsetzung der Empfehlungen aus der ersten Überprüfung von 2010. Die Experten haben aber auch Verbesserungspotenzial ausgemacht.
Die Überprüfung des chinesischen Regelwerks im Bereich Strahlenschutz und nukleare Sicherheit fand im Rahmen einer Integrated Regulatory Review Service (IRRS)-Mission statt, die nach 2010 zum zweiten Mal in China durchgeführt wurde.
Das Expertenteam der IAEO teilte am 8. September 2016 nach Abschluss der 10-tägigen Mission mit, China habe die meisten Empfehlungen aus der IRRS-Mission von 2010 umgesetzt. Der schnelle Zubau neuer Kernkraftwerkseinheiten ziehe aber Verbesserungsmassnahmen nach sich, so die Fachleute. «Chinas beispiellose Kernkraftwerksausbaupläne stellt die Aufsichtsbehörde vor Herausforderungen», sagte der IRRS-Teamleiter Ramiz Jammal von der Canadian Nuclear Safety Commission (CNSC). Die Behörde müsse deshalb entsprechende Kapazitäten schaffen, um ihre Arbeit wirkungsvoll durchführen zu können.
In China stehen derzeit 35 Kernkraftwerkseinheiten in Betrieb, 20 stehen in Bau und gut drei Dutzend sind geplant. Bis 2020 sollen rund 90 Einheiten in Betrieb oder in Bau stehen. Das Land verfügt zudem über 19 Forschungsreaktoren und knapp 100 Wiederaufarbeitungsanlagen. Im Lichte dieser Dynamik empfiehlt Jammal, die nächste IRRS-Mission zehn Jahre nach der ersten Mission, also um 2020, durchzuführen.
Der endgültige Bericht der jüngsten IRRS-Mission wird der chinesischen Regierung in drei Monaten übermittelt.
Quelle
M.B. nach IAEO, Medienmitteilung, 8. September 2016