Italien: Abriss des Kamins von Garigliano
Der Abriss des 95 m hohen Betonschornsteins des stillgelegten Kernkraftwerks Garigliano in der italienischen Region Kampanien hat begonnen.
Die Siedewasserreaktoreinheit Garigliano (150 MW) war von 1964 bis 1982 in Betrieb. Nach dem Reaktorunfall im Kernkraftwerk Tschernobyl beschloss Italien 1987 in einem Referendum den Ausstieg aus der Kernenergie und legte die drei damals noch in Betrieb stehenden Werke – Latina (GCR, 153 MW), Caorso (BWR, 860 MW) und Trino (PWR, 260 MW) – zwischen 1987 und 1990 still. Die Società gestione impianti nucleari SpA (Sogin) – ein Unternehmen im Staatsbesitz – übernahm 1999 die vier Kernkraftwerke Italiens von der Enel SpA und ist seither für deren Rückbau verantwortlich.
Die Sogin begann den Rückbau von Garigliano im Jahr 2000, nachdem der Kernbrennstoff des Blocks entfernt worden war. Der jetzt lancierte Abriss des 95 m hohen Schornsteins soll laut Unternehmen Ende Jahr abgeschlossen sein. An seiner Stelle wird ein neuer Kamin mit einer Höhe von 34 m errichtet, um die gasförmigen Stoffe aus dem Rückbau abzuleiten.
Quelle
M.A. nach Sogin, Medienmitteilung, 21. August 2017