KKL: Befunde für Hüllrohrverfärbungen Ensi vorgelegt

Die Kernkraftwerk Leibstadt AG (KKL) hat ihre Untersuchungen an verfärbten Hüllrohren abgeschlossen und dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) sämtliche Analysen und Sicherheitsbewertungen sowie den Freigabeantrag zur neuen Kernbeladung und Kernfahrweise eingereicht.

20. Dez. 2016

Fachleute haben während der Jahreshauptrevision im August 2016 lokale Verfärbungen an mehreren Hüllrohren entdeckt. In der seither stillstehenden Anlage wurden umfangreiche Inspektionen durchgeführt. 47 der insgesamt 648 Brennelemente wiesen an einzelnen Hüllrohren Verfärbungen auf. Die Befunde traten lokal an spezifischen Positionen im Kern auf und betrafen ausschliesslich Brennelemente im ersten Betriebszyklus, so das KKL weiter. Bei 15 stärker betroffenen Brennelementen wurden insgesamt 32 Brennstäbe durch Zirkaloystäbe ohne Uran ersetzt.

Die für eine neue Kernbeladung und Fahrweise notwendigen Sicherheitsbewertungen aller Inspektionsdaten, Analysen und Expertenmeinungen sind abgeschlossen und dem Ensi eingereicht. Das KKL ist überzeugt, dass die Voraussetzungen für einen sicheren Betrieb im neuen Betriebszyklus gegeben sind. Nach erfolgter Freigabe seitens des Ensi soll der Reaktorkern für den nächsten Betriebszyklus sowohl mit neuen als auch bestehenden und reparierten Brennelementen beladen werden.

Das KKL plant, den Kern im Januar 2017 zu beladen und die Anlage für die Wiederinbetriebnahme vorzubereiten. Parallel dazu wird mit dem Hersteller der Brennelemente und des Reaktors in Zusammenarbeit mit externen Experten die detaillierte Ursachenanalyse fortgesetzt, teilte das KKL mit.

Das Ensi stufte die Befunde an den Hüllrohren mit Ines 1 (Anomalie) auf der internationalen Ereignisbewertungsskala für Kernanlagen ein. Es erwähnte als Ursache sogenannte Dryouts – kritische Siedezustände, bei denen Brennstäbe nicht vollständig mit einem Wasserfilm bedeckt sind. An diesen Stellen ist das Kühlmittel Wasser bereits in Dampf übergegangen. Die Hüllrohre erhitzen sich dann lokal und oxidieren deutlich schneller.

Quelle

M.B. nach KKL und Ensi, Medienmitteilungen, 19. Dezember 2016

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