Québec sistiert Uranminenprojekte

Solange keine Umweltverträglichkeitsprüfung von unabhängiger Seite durchgeführt worden ist, erteilt die Regierung der kanadischen Provinz Québec keine Genehmigungen mehr für die Exploration oder den Abbau von Uran. Die Canadian Nuclear Safety Commission (CNSC) bemängelt, dass dieser Entscheid jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehrt.

10. Apr. 2013

Der Minister für Nachhaltigkeit, Umwelt, Tierwelt und Parks, Yves-François Blanchet, hat am 28. März 2013 angekündigt, die Provinz Québec werde im Hinblick auf eine Mandatserteilung an das Amt für öffentliche Anhörungen für Umweltfragen (Bureau d’audiences publiques sur l’environnement, BAPE) Studien zur Uranproduktion in Québec durchführen lassen. Im Herbst 2013 soll das BAPE im Rahmen dieses Mandats eine Studie zu den ökologischen und sozialen Auswirkungen der Uranexploration und -gewinnung erarbeiten. Dabei sei die Zusammenarbeit mit den Verwaltungen der indigenen Völker sehr willkommen, erklärte Blanchet. Er betonte weiter, dass er bis zum Erhalt der BAPE-Studie keine Genehmigungen für Uranexplorations- und Abbauprojekte in der gesamten Provinz erteilen werde. Dies kommt faktisch einem Moratorium gleich.

Davon betroffen ist auch das Untergrund-Explorationsprojekt Matoush der Strateco Resources Inc. Im Herbst 2012 hatte die Canadian Nuclear Safety Commission (CNSC) der Strateco eine Uranabbaubewilligung erteilt, obwohl die James Bay Cree Nation, auf deren Land sich die Uranlagerstätte befindet, bereits ein ständiges Moratorium für Uranschürfung, -bergbau und -gewinnung sowie Abfalllagerung auf ihrem Territorium verhängt hatte. Im Januar 2013 klagte das Unternehmen vor Québecs Obersten Gericht, um das Umweltministerium gerichtlich zu einem Entscheid zu zwingen. Der Gerichtsentscheid liegt noch nicht vor.

Kritik und Lob

Der Präsident der CNSC, Michael Binder, äusserte sich bereits im November 2012 in einem offenen Brief vehement gegen die aufkommende Forderung eines Uranmoratoriums in der gesamten Provinz Québec. Er sei bestürzt über die Forderung der Aktivisten, Ärzte und Politiker, die jeglicher Faktentreue und wissenschaftlicher Grundlagen entbehrten. Der Uranabbau sei die stärkstregulierte, meistüberwachte und bestverstandene Bergbauart in Kanada. Die CNSC würde niemals eine Uranabbau- oder Betriebsgenehmigung erteilen, wenn dies die Sicherheit gefährden würde.

Die James Bay Cree Nation ihrerseits begrüsste das Moratorium der Regierung Québecs. Sie forderte die Regierung allerdings auf, danach sicherzustellen, dass die Rechte der Crees respektiert werden.

Quelle

M.A. nach Québec, Ministère du Développement durable, de l’Environnement, de la Faune et des Parcs und The Grand Council oft the Crees, Medienmitteilungen, 28. März 2013, CNSC, Medienmitteilung, 17. Oktober 2012, Strateco, Medienmitteilungen, 17. Januar u

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