Russland: schwimmendes Kernkraftwerk bis Herbst 2016

Die russische Energieversorgerin Rosenergoatom hat mit dem Unternehmen Baltiski Sawod Schiffsbau einen neuen Vertrag zur Fertigstellung des ersten schwimmenden Kernkraftwerks Russlands abgeschlossen.

9. Jan. 2013

Die Rosenergoatom hat am 7. Dezember 2012 mit dem Baltiski Sawod Schiffsbau – dem Nachfolgerunternehmen der Schiffswerft Baltiski Sawod – einen neuen Vertrag unterzeichnet. Damit kann die Akademik Lomonosow – ein Schiff ohne eigenen Antrieb, das von einem Ort zum anderen geschleppt und dort ans lokale Stromnetz angeschlossen werden kann – fertiggestellt werden. Die Inbetriebnahme ist für Herbst 2016 geplant. Ihr vorgesehener Einsatzort befindet sich vor der entlegenen Stadt Wiljutschinsk auf der Pazifik-Halbinsel Kamtschatka.

Ursprünglich hatte das Bauunternehmen Sewmasch den Bau der Akademik Lomonosow begonnen. Wegen fehlender Produktionskapazitäten bei der Sewmasch beschloss die Rosenergoatom 2009, den Auftrag der Schiffswerft Baltiski Sawod zu übergeben. Damals war die Fertigstellung für 2012 vorgesehen. 2011 meldete die Schiffswerft jedoch Konkurs an und die Rosenergoatom sah sich gezwungen, die teilweise gebaute Akademik Lomonosow beschlagnehmen zu lassen, um ihre Investitionen in Höhe von RUB 9,8 Mrd. (CHF 300 Mio.) zu sichern. Anfang 2012 gelangte die Schiffswerft Baltiski Sawod unter Konkursverwaltung und die Rosenergoatom kündigte den laufenden Vertrag. Daraufhin übernahm die staatliche United Shipbuilding Corporation die Schiffswerft und lancierte sie als neues Unternehmen namens Baltiski Sawod Schiffsbau.

Laut Rosenergoatom sind die Arbeiten am Schiffsrumpf der Akademik Lomonosow zu über 90% fertiggestellt. Die zwei Turbogeneratorengruppen mit einer elektrischen Bruttoleistung von jeweils 35 MW seien bereits installiert, so die Rosenergoatom. Zudem stünden die beiden Reaktoreinheiten des Typs KLT-40S, welche die nötige thermische Energie liefern werden, bereits vor Ort zur Montage bereit. Die erste Brennstofflieferung sei ebenfalls abgeschlossen.

Quelle

M.A. nach Baltiski Sawod Schiffsbau, Medienmitteilung, 10. Dezember, und World Nuclear News, 12. Dezember 2012

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