Schweizer Energieverbrauch 2017 um 0,4% gesunken

Der Endenergieverbrauch der Schweiz ist 2017 gegenüber dem Vorjahr um 0,4% auf 849’790 Terajoule (TJ) gesunken. Ein wichtiger Grund dafür ist die im Vergleich zum Vorjahr leicht wärmere Witterung.

27. Juni 2018

Die Abnahme des Endenergieverbrauches um 0,4% gegenüber dem Vorjahr ist in erster Linie auf die etwas wärmere Witterung im Jahr 2017 zurückzuführen, erklärte das Bundesamt für Energie (BFE). Die Anzahl Heizgradtage – ein wichtiger Indikator für den Energieverbrauch zu Heizzwecken – nahm gegenüber dem Vorjahr um 1.,5% ab. Hingegen stiegen im Jahr 2017 Faktoren, die den langfristigen Wachstumstrend des Energieverbrauches bestimmen: ständige Wohnbevölkerung (+0,9%), Bruttoinlandprodukt (+1%), Motorfahrzeugbestand (+1,2%) und Wohnungsbestand (zu diesem Indikator liegen noch keine detaillierten Zahlen vor). Effizienzsteigerungen und Substitutionseffekte wirken sich hingegen dämpfend auf das Wachstum des Energieverbrauches aus. Zu den Bestimmungsfaktoren der Energieverbrauchsentwicklung werden die jährlichen Ex-Post-Analysen des BFE vom Oktober 2018 weitere Aufschlüsse liefern können.

Verbrauch von Energieträgern zu Heizzwecken

Der Verbrauch von Heizöl extra-leicht sank um 6,5%, derjenige von Erdgas stieg dagegen um 1,4%. Der Elektrizitätsverbrauch nahm um 0,4% zu. Diese drei Energieträger machten 2017 mehr als die Hälfte des Endenergieverbrauches aus (53,4%). Die energetische Verwendung von Industrieabfällen hat um 15,8% zugenommen (Anteil am Endenergieverbrauch 2017: 1,5%). Abgenommen hat wie im Vorjahr der Verbrauch von Kohle (-3,8%), schweren Heizölsorten (-33,3%) und Petrolkoks (-14,6%). Der Anteil dieser drei Energieträger am gesamten Endenergieverbrauch ist sehr gering (

Treibstoffverbrauch leicht gesunken

Der Treibstoffverbrauch insgesamt hat gegenüber dem Vorjahr leicht abgenommen (-0,6%). Der Trend zur Substitution von Benzin durch Dieseltreibstoff setzte sich ungebrochen fort: Der Absatz von Dieselöl sank leicht um 0,3%, der Benzinverbrauch ging um 3,1% zurück. Der Absatz von Flugtreibstoffen stieg um 2,4%. Die fossilen Treibstoffe machten 2017 gut einen Drittel (34,1%) am gesamten Endenergieverbrauch aus.

Verbrauchsanstieg bei den erneuerbaren Energien

Die im Vergleich zum Vorjahr leicht wärmere Witterung wirkte sich auch auf den Verbrauch von Energieholz (-0,9%) aus. Der Verbrauch aller anderen erneuerbaren Energieträger nahm zu. Die Nutzung von Umgebungswärme mit Wärmepumpen lag 4,5% über dem Vorjahreswert, ebenso hat der Verbrauch von Fernwärme (+2,4%) und Solarwärme (+2,4%) zugenommen. Der Anteil dieser Energieträger am gesamten Endenergieverbrauch 2017 betrug 9,2.

Die direkte Nutzung von Biogas stieg leicht um 0,6%. Unter Berücksichtigung des ins Erdgasnetz eingespeisten Biogas (das statistisch unter Gas verbucht wird), ergibt sich ein Anstieg des Biogasverbrauches um 4%. Am gesamten Gasverbrauch machte das eingespeiste Biogas 2017 0,9% aus.

Der Verbrauch der biogenen Treibstoffe nahm gegenüber dem Vorjahr wiederum deutlich zu (+58,1%) und hat sich somit innerhalb der letzten vier Jahre mehr als verzehnfacht. Der Anteil der biogenen Treibstoffe am gesamten Absatz von Benzin und Diesel lag 2017 bei 2,6% (2016: 1,6%). Neben der Befreiung der biogenen Treibstoffe von der Mineralölsteuer wirkt sich auch deren Anrechnung als CO2-Kompensationsmassnahme verbrauchssteigernd aus.

Die Schweizerische Gesamtenergiestatistik 2017 ist ab der zweiten Hälfte Juli online verfügbar und Anfang August 2018 in gedruckter Form erhältlich.

Quelle

M.A. nach BFE, Medienmitteilung, 21. Juni 2018

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