Schwerstes chemisches Element heisst «Copernicium»

Das schwerste anerkannte chemische Element hat die Ordnungszahl 112 und ist am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung (GSI) entdeckt worden. Seit dem 19. Februar 2010 trägt es den offiziellen Namen Copernicium mit dem chemischen Symbol «Cn». Dies gab die zuständige Internationale Union of Pure and Applied Chemistry (IUPAC) am 19. Februar 2010 bekannt. Mit dem Namen wird der Wissenschafter und Astronom Nikolaus Kopernikus (1473–1543) geehrt.

24. Feb. 2010
Blick in den 120 m langen Linearbeschleuniger des GSI mit dem das Element 112 erzeugt wurde.
Blick in den 120 m langen Linearbeschleuniger des GSI mit dem das Element 112 erzeugt wurde.
Quelle: Gabi Otto, GSI Darmstadt

Die IUPAC folgte dem Namensvorschlag des internationalen Entdeckerteams von Sigurd Hofmann am GSI in Darmstadt. Als chemisches Symbol hatte das Entdeckerteam ursprünglich die Abkürzung «Cp» vorgeschlagen. Dies wurde im Einvernehmen zwischen der IUPAC und dem Entdeckerteam in «Cn» geändert. Gegen das chemische Symbol «Cp» bestanden Bedenken, weil die Abkürzung verschiedene andere naturwissenschaftliche Bedeutungen hat. Das zuerst entdeckte Cn-Isotop ist 277-mal schwerer als Wasserstoff; weitere, noch schwerere Isotope wurden inzwischen nachgewiesen. Cn ist das schwerste von der IUPAC offiziell anerkannte Element.

Die Namensgebung zu Ehren von Nikolaus Kopernikus steht in einer langen Tradition, chemische Elemente nach verdienstvollen Wissenschaftern zu benennen. Als Tag der Bekanntmachung wählte die IUPAC den 19. Februar, den Geburtstag von Nikolaus Kopernikus, der am 19. Februar 1473 in Thorn (Torun) in Polen geboren wurde. Seine astronomischen Arbeiten waren Ausgangspunkt für unser modernes Weltbild, nach dem die Erde mit allen anderen Planeten um die Sonne kreist und somit die Sonne der Mittelpunkt unseres Sonnensystems ist.

Das Element Cn war bereits am 9. Februar 1996 zum ersten Mal am GSI erzeugt worden. Mit der über hundert Meter langen GSI-Beschleunigeranlage beschossen die Forscher eine Blei-Folie mit Zink-Ionen. Durch Verschmelzung der Atomkerne der beiden Elemente entstand ein neues Atom des Elements 112. Dieses Atom war nur Bruchteile von Sekunden stabil. Mit empfindlichen Nachweisverfahren haben die Wissenschafter die beim radioaktiven Zerfall ausgesandten Alpha-Teilchen vermessen und auf diese Weise das neue Element identifiziert.

Quelle

M.A. nach GSI, Medienmitteilung, 19. Februar 2010

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