Stromstatistik der Schweiz 2005: erstmals Importüberschuss

Der Elektrizitätsverbrauch der Schweiz ist gemäss der Statistik des Bundesamtes für Energie (BFE) im Jahr 2005 gegenüber dem Vorjahr um 2,1 % gestiegen und erreichte mit 57,3 Mrd. kWh (2004: 56,2 Mrd. kWh) wiederum einen neuen Höchstwert.

7. Juni 2006

Wichtigste Gründe für die Zunahme waren die konjunkturelle Entwicklung und das Bevölkerungswachstum. Der Endverbrauch lag im 1. Quartal 2005 um 1,8% höher als im entsprechenden Vorjahresquartal, in den übrigen Quartalen betrug die Zunahme zwischen 2,1% und 2,3%.
Im Jahr 2005 überstieg die Landeserzeugung den Landesverbrauch nur während vier Monaten (Mai bis Juli und September, vgl. Grafik). Der höchste nukleare Anteil an der inländischen Landeserzeugung wurde im Dezember 2005 erreicht mit 51,9%. Erstmals seit der Publikation der schweizerischen Elektrizitätsbilanz im Jahr 1910 ergab sich über das ganze Jahr 2005 bei Importen von 47,1 Mrd. kWh und Exporten von 40,7 Mrd. kWh ein Importüberschuss von 6,4 Mrd. kWh (Vorjahr: Exportüberschuss von 0,7 Mrd. kWh). Im 1. und 4. Quartal des Jahres 2005 mussten per Saldo 4,7 Mrd. kWh vom Ausland bezogen werden. Im 2. und 3. Quartal des Jahres betrug der Importüberschuss 1,7 Mrd. kWh (Vorjahr: Exportüberschuss von 3,7 Mrd. kWh). Erstmals verzeichnete damit die Schweiz im Sommerhalbjahr 2005 (2. und 3. Quartal) einen Importüberschuss.

Unterdurchschnittliche Produktionsverhältnisse

Die Elektrizitätsproduktion des schweizerischen Kraftwerkparks sank 2005 um 8,8% auf 57,9 Mrd. kWh (2004: 63,5 Mrd. kWh). Im ersten Quartal 2005 lag die Inlanderzeugung um 3,2% über dem entsprechenden Vorjahresquartal. Im zweiten bis vierten Quartal 2005 sank die inländische Produktion hingegen um 9,9% bis 15,8%.
Die Wasserkraftanlagen erzeugten bei unterdurchschnittlichen Produktionsverhältnissen 6,7% weniger Elektrizität als im Vorjahr, wobei die Abnahme bei den Lauf kraftwerken 6,5% und bei den Speicherkraftwerken 6,9% betrug.
Die Stromproduktion der Kernkraftwerke sank um 13,4% auf 22,0 Mrd. kWh (2004: 25,4 Mrd. kWh). Zurückzuführen ist dies auf den Stillstand des Kernkraftwerks Leibstadt von April bis August 2005. Aus diesem Grund sank auch die Verfügbarkeit der fünf schweizerischen Kernkraftwerke im Jahr 2005 auf 78,3% (2004: 90,2%).
Am gesamten Elektrizitätsaufkommen waren die Wasserkraftwerke zu 56,6%, die Kernkraftwerke zu 38,0% sowie die konventionell-thermischen und anderen Anlagen zu 5,4% beteiligt.

Quelle

M.A. nach BFE, Medienmitteilung, 8. Juni 2006 und Schweizerische Elektrizitätsbilanz 2005

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