Tschechische Republik: Uranabbau bis mindestens 2017

Die Uranmine Rozna in Südmähren wird mindestens bis Mitte 2017 in Betrieb bleiben. Dies hat der tschechische Handels- und Industrieminister Jan Mladek anlässlich eines Besuchs bestätigt.

27. Aug. 2014

In einer Medienmitteilung von Anfang August 2014 erklärte Mladek, die Uranmine Rozna soll mindestens noch zwei Jahre betrieben werden. Gleichzeitig würden andere Optionen verfolgt, um keine Arbeitsplätze in der Region zu gefährden.

Der Uranabbau in der Tschechischen Republik von jährlich über 2500 t Uran nahm 1990 nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes rapide ab. Zwischen 1946 und 2008 wurden insgesamt 110’427 t U gewonnen. Bis 1994 fiel die Produktion laut World Nuclear Association (WNA) auf jährlich 600 t U und ging in den letzten zehn Jahren stetig zurück. 2012 betrug sie noch 228 t.

Die letzte Untertage-Mine in der Tschechischen Republik – das Rozna-Vorkommen in der Ortschaft Dolní Rozinka rund 50 km nordwestlich von Brno – betreibt die staatlich kontrollierte Diamo s.p. Rozna enthält das zweitgrösste Vorkommen des Landes nach der Pribram-Mine und hätte ursprünglich 2003 geschlossen werden sollen. Das Schliessungsdatum wurde jedoch aufgrund der steigenden Uranpreise verschoben. Bis heute wurden rund 20’000 t U gewonnen und die Uranreserven erlauben laut der Diamo einen wirtschaftlichen Abbau bis 2022. 2014 war die Erschöpfung der abbauwürdigen Uranressourcen indes absehbar und die Regierung erklärte, die Diamo beabsichtige, die Mine Brzkov in der Nähe von Jihlava wieder in Betrieb zu nehmen, die noch 3000–4000 t U enthalten soll. Die Wiederinbetriebnahme könnte laut Diamo sechs bis sieben Jahre dauern, sodass der Uranabbau dort ab 2022 erfolgen würde.

Die Diamo führt derzeit Gespräche mit dem staatlichen Elektrizitätsversorgungsunternehmen Skupina CEZ a.s. – einem Schlüsselkunden – über eine Verlängerung des Uranliefervertrags über das Jahr 2014 hinaus.

Quelle

M.A. nach tschechischem Industrieminister, Medienmitteilung, 5. August, und WNA, Nuclear Power in Czech Republic, August 2014

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