Tschechisches Tiefenlager: geologische Untersuchung in Kravi Hora neu aufzurollen

Das Umweltministerium der Tschechischen Republik hat die geologische Untersuchung eines Gebiets als möglichen Standort zur langfristigen Lagerung radioaktiver Abfälle ausgesetzt.

16. Jan. 2014

Umweltminister Tomas Podivinsky gab bekannt, die geplante geologische Untersuchung des Standorts Kravi Hora im Hinblick auf den Bau eines Tiefenlagers für ausgediente Brennelemente müsse neu aufgerollt werden. Grund sei, dass die Bedenken der lokalen Bürgermeister und Umweltorganisationen beim Entscheid des Umweltministeriums im Mai 2013 nicht angemessen berücksichtigt worden seien.

Die tschechische Radioactive Waste Repository Authority (SURAO) begrüsste den Regierungsentscheid, denn er könnte dazu beitragen, das administrative Verfahren zu beschleunigen. Nach tschechischem Recht ist die SURAO für die Untersuchung, Auswahl und Entwicklung von Endlagern in der Tschechischen Republik verantwortlich. Sie ist bereits für vier Lager für schwach- und mittelaktive Abfälle zuständig.

Die SURAO wartet nun auf die Erlaubnis des Umweltministeriums, eine erste, nicht invasive Bestimmung von Regionen durchzuführen, die weiter untersucht werden sollen. Dieses Verfahren sollte zu einer Auswahl aus den gegenwärtig sieben möglichen Standorten führen.

Die Region Kravi Hora wurde 2011 auf die Liste mit potenziellen Tiefenlagerstandorten aufgenommen. Die SURAO wandte in Kravi Hora jedoch nicht das gleiche öffentliche Vernehmlassungsverfahren an wie bei den anderen Standorten. Kravi Hora befindet sich zwischen zwei Nordsüdverwerfungen mit bedeutenden Uranadern und in der Nähe eines ehemaligen Uranbergwerks. Laut einer von der EU unterstützten Studie erfolgte die Auswahl dieser Region in der Annahme, die Anwohner hätten nichts gegen die Entwicklung eines Tiefenlagers einzuwenden, da das Staatsunternehmen Diamo s.p., das mit dem Bau des Tiefenlagers beauftragt ist, in der Gegend bereits seit 55 Jahren Uran abbaut. Die Kosten für die Untersuchung mehrerer Standortkandidaten und des Umgebungsgesteins am definitiven Standort schätzt die SURAO auf USD 2,4 Mio. (CHF 2,2 Mio.) in Preisen von 1999.

Quelle

M.A. nach SURAO, Medienmitteilung, 7. Januar, und NucNet, 8. Januar 2014

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