Tunnelarbeiten für Röntgenlaser European XFEL abgeschlossen

Beim Bau des Röntgenlasers European XFEL ist ein wichtiger Meilenstein erreicht: Der Bau des knapp 5,8 km langen Tunnelnetzes, das sich über eine Entfernung von 3,4 km von Hamburg-Bahrenfeld bis nach Schenefeld in Schleswig-Holstein erstreckt, ist beendet. Die elf Abschnitte der unterirdischen Anlage wurden plangemäss fertiggestellt.

10. Juli 2012

Mit einem Investitionsvolumen von mehr als EUR 1 Mrd. (CHF 1,2 Mrd.) ist die neue internationale Forschungsanlage eines der grössten wissenschaftlichen Vorhaben auf deutschem Boden. Am 30. November 2009 hatte in Hamburg die Unterzeichnung des völkerrechtlichen Abkommens zum Bau und Betrieb der XFEL (Europäische Freie-Elektronen-Röntgenlaseranlage) stattgefunden. Der Tunnelbau begann im Juli 2010. In den Tunneln sollen ab 2015 laserartige Röntgenblitze erzeugt werden, die völlig neue Einblicke in den Nanokosmos ermöglichen.

Der längste Tunnel der European-XFEL-Anlage ist der Beschleunigertunnel, der sich schnurgerade über eine Entfernung von 2,1 km durch den Hamburger Untergrund zieht. Danach gabelt sich das Tunnelsystem mehrfach, so dass fünf sogenannte Photonentunnel in die künftige Experimentierhalle münden. In zwischen Beschleuniger- und Photonentunneln liegenden Undulatortunneln werden die beschleunigten und gebündelten Elektronen durch spezielle Magnetanordnungen (Undulatoren) auf einen Slalomkurs gebracht, wobei sie laserlichtartige Röntgenblitze erzeugen.

Betriebsaufnahme Ende 2015 geplant

Als nächstes werden die Tunnel nun mit der notwendigen Infrastruktur und Sicherheitseinrichtung ausgestattet. Anschliessend werden die Herzstücke der Anlage installiert: Das Deutsche Elektronen-Synchrotron (Desy) – ein Forschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschaft – übernimmt die Federführung bei Herstellung, Einbau und Betrieb des supraleitenden Elektronen-Linearbeschleunigers, während Ausstattung und Instrumentierung von Photonentunneln, Undulatorstrecken und der Experimentierhalle unter Leitung der European XFEL GmbH erfolgen. Ende 2015 wollen die Forscher erstmals Röntgenstrahlung erzeugen. Später werden es dann bis zu 27‘000 Blitze pro Sekunde sein, die zehn Trilliarden (1022) Mal heller als die Sonne sind.

Quelle

D.S. nach Desy, Medienmitteilung, 14. Juni 2012

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