Ukraine: Einmottung von Tschernobyl-1 bis -3 in Sicht

Das staatliche Unternehmen Ukrdertschbudekspertisa hat bestätigt, dass das Projekt zur Stilllegung und Einmottung der ukrainischen Kernkraftwerkseinheiten Tschernobyl-1 bis -3 alle nötigen behördlichen und rechtlichen Vorgaben erfüllt. Die Arbeiten zur Einmottung der drei Einheiten sollen in sechs Phasen ablaufen und bis 2028 abgeschlossen sein. In der ersten Phase wird das Wasserversorgungssystem zur Brandbekämpfung in den Einheiten instand gesetzt werden. In einem zweiten Schritt werden die Druckrohre sowie die Kontroll- und Schutzsysteme aller drei Einheiten demontiert. Daraufhin werden in der Phase drei die Blöcke Tschernobyl-1 und -2 in den Zustand des überwachten Einschlusses überführt. Während des Einschlusses wird die Radioaktivität auf natürliche Weise zurückgehen, sodass die verbleibenden Anlagenstrukturen später effizienter und sicherer rückgebaut werden können. Die vierte Phase beinhaltet die Instandsetzung der Reaktorhallendächer der beiden ersten Einheiten sowie den Rückbau der Brennstoff-Handhabungseinrichtungen. Danach soll Tschernobyl-3 in den Zustand des überwachten Einschlusses überführt werden. In der sechsten und letzten Phase schliesslich sollen bei der dritten Einheit noch das Reaktorhallendach instand gesetzt und die Brennstoff-Handhabungseinrichtungen rückgebaut werden.

Ziel all dieser Arbeiten ist es, die Einheiten 1, 2 und 3 in einen Zustand zu bringen, der den sicheren, kontrollierten Einschluss radioaktiver Substanzen und Quellen ionisierender Strahlung gewährleistet. Die Projektkosten werden auf über UAH 385 Mio. (CHF 38 Mio.) veranschlagt. Zwischen 2028 und 2046 sollen nach der Einmottung die am stärksten kontaminierten Anlagenteile entfernt werden. Der eigentliche Rückbau der drei Einheiten ist für 2046–2064 geplant. Der Rückbau der am 26. April 1986 komplett zerstörten Einheit Tschernobyl-4 ist weitaus aufwendiger und wird separat von den drei restlichen Einheiten durchgeführt.