Untergrundlabor Bure bewilligt

Die französische Regierung hat der Agence nationale pour la gestion des déchets radioactifs (Andra) die Bewilligung erteilt, in der Ortschaft Bure im Südwesten des Departements Meuse ein unterirdisches Labor anzulegen, um die Eignung von Ton für die Einlagerung langlebiger und hochradioaktiver Abfälle wissenschaftlich und technisch abzuklären.

19. Aug. 1999

Die Andra wird dazu zwei Schächte von rund 500 m abteufen und ein Tunnelsystem anlegen. Die Bauarbeiten sollen noch in diesem Herbst beginnen, der eigentliche Laborbetrieb 2001. Die Gesamtkosten des Projekts werden auf FF 1,5 Mrd. veranschlagt. Die Arbeiten werden vom Präfekten des Departements Meuse beaufsichtigt. Die Bewilligung ist bis Ende 2006 beschränkt und kann nur durch einen Entscheid des Conseil d'Etat verlängert werden. Die Einlagerung radioaktiver Abfälle ist ausdrücklich verboten.
Das Dekret ist von Umweltministerin Voynet gegen den heftigen Protest ihrer eigenen Grünen Partei mit unterzeichnet worden. Sie liess sich davon überzeugen, dass angesichts einer bis in 20 Jahren auf fast 100'000 Kubikmeter ansteigenden Menge langlebiger Nuklearabfälle das Land nicht einfach die Hände in den Schoss legen könne. Sie hat erreicht, dass in der Genehmigung ausdrücklich Untersuchungen über die langfristige Rückholbarkeit eingelagerter Abfälle verlangt werden.
Die Bewilligung für ein zweites Untergrundlabor in Granit ist hängig. Ferner wird als Alternative zur geologischen Endlagerung die Transmutation und Umwandlung in kurzlebige Abfälle erforscht. Gemäss Gesetz von 1991 wird das Parlament ab 2006 über den einzuschlagenden Weg und den allfälligen Bau eines Endlagers entscheiden.

Quelle

P.B. nach Enerpresse und Le Monde, 9. und 20. August 1999

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