Unterstützungsvorschlag für Kernkraftwerke in New York State

Das New York State Department of Public Service (DPS) hat einen Vorschlag vorgelegt, wie die von einer vorzeitigen Schliessung bedrohten Kernkraftwerke im Bundesstaat gerettet werden könnten: in Form des Clean Energy Standard (CES).

25. Juli 2016

Im Januar 2016 beschloss die New York State Public Service Commission (PSC), das CES-Portfolio des Bundesstaates müsse CO2-freie Stromerzeugungsquellen einschliesslich Kernenergie umfassen. Zudem verlangte sie, der CES solle einen Unterstützungsmechanismus für die Kernkraftwerke des Bundesstaates beinhalten, die aus wirtschaftlichen Gründen vor der vorzeitigen Schliessung stünden.

Das DPS schlägt nun vor, einen ähnlichen Ansatz zu verfolgen wie bei den erneuerbaren Energien: Durch eine Formel wird der monetäre Wert der emissionsfreien Eigenschaften der Kernenergie ermittelt. Die Formel stützt sich auf eine Schätzung der gesellschaftlichen Kosten von Kohlenstoff, die von der amerikanischen Bundesregierung stammt. Die sogenannten Zero Emission Credits würden in sechs Raten denjenigen Werken ausbezahlt, die aus öffentlichem Interesse am Netz bleiben sollten. Die erste Rate könnte bereits am 1. April 2017 zur Auszahlung kommen, die letzte am 1. April 2027. Beim Erarbeiten des Vorschlags stützte sich das DPS auf einen Bericht der Battle Group. Diese hatte in einem Bericht abgeschätzt, dass der Ersatz von Erzeugungskapazitäten bedrohter Kernkraftwerke durch solche mit fossilen Energieträgern in einem Zweijahreszeitraum gesellschaftliche Kosten von USD 1,4 Mrd. (CHF 1,4 Mrd.) verursachen würde.

Drei Kernkraftwerke betroffen

Zu den von einer vorzeitigen Schliessung bedrohten Kernkraftwerken gehören Fitzpatrick (BWR, 813 MW), R.E. Ginna (PWR, 580 MW) und Nine Mile Point (BWR, 613 MW und 1277 MW). Die Entergy Corporation hatte im November 2015 angekündigt Fitzpatrick Anfang 2017 endgültig vom Netz zu nehmen. Das Unternehmen begründete diesen Schritt mit der sich weiter verschlechternden Wirtschaftlichkeit des Werks. Nun hat die Entergy mitgeteilt, sie verhandle mit der Exelon Corporation über den möglichen Verkauf des Kernkraftwerks. Die Geschäftsbedingungen würden weitgehend von den endgültigen CES-Konditionen und deren Einführungszeitpunkts abhängen, erklärte die Entergy. New Yorks Gouverneur Andrew A. Cuomo, der die Einführung des CES ausdrücklich unterstützt, begrüsste die Verkaufsverhandlungen zwischen den beiden Unternehmen.

Der Nutzen einer solchen Fördermassnahme überwiegt laut DPS die Kosten bei Weitem. Während der ersten zwei Programmjahre betrügen die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile im Zusammenhang mit der Reduktion des CO2-Ausstosses, die Kostenersparnisse bei der Strombereitstellung und die Steuervorteile zusammen rund USD 5 Mrd. (CHF 5 Mrd.). Die Gesamtzahlungen würden hingegen auf nur USD 965 Mio. geschätzt. Es bleibe ein Nettogewinn von USD 4 Mrd. für die Öffentlichkeit.

Quelle

M.A. nach DPS, Staff’s Responsive Proposal for Preserving Zero-Emissions Attributes, 8. Juli, Gouverneursbüro und Entergy, Medienmitteilungen, 13. Juli, sowie NEI, Medienmitteilung, 14. Juli 2016

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