USA kernenergiekritischer – nicht wegen Sicherheitsbedenken

Erstmals seit 1994 hat sich eine Mehrheit beim Environment Survey des amerikanischen Markt- und Meinungsforschungsinstituts Gallup Inc. kritisch zur Nutzung der Kernenergie geäussert. Die Gründe hierfür führt die Gallup auf die tiefen Energiepreise und dem wahrgenommenen Überfluss zurück.

24. März 2016

Seit die Gallup 1994 die Frage zur Nutzung der Kernenergie zur Stromversorgung der USA stellt, sprach sich stets eine Mehrheit der Befragten für diese Technologie aus. Eine Ausnahme macht die Umfrage von 2001, als sich Befürworter und Gegner in etwa die Waage hielten. In der Anfang März 2016 durchgeführten Befragung indes äusserte sich erstmals eine Mehrheit von 54% kritisch zur Nutzung der Kernenergie. 2015 waren es erst 43%. Der Anteil der Befürworter sank von 51% (2015) auf 44%.

Die Gallup sieht die Gründe für diesen Wechsel bei den tiefen Energiepreisen und dem wahrgenommenen Überfluss verschiedener Energiequellen. Die tiefen Treibstoffpreise an der Tankstelle hätten dazu geführt, dass Energieversorgungsängste in den Hintergrund gerückt sind. Die Gallup vermutet, dass deshalb weniger Befragte Energiequellen wie die Kernenergie als nötig empfinden. Das Umfrageresultat sei nicht auf erhöhte Sicherheitsbedenken zurückzuführen, so die Gallup. Denn die Haltung gegenüber der Kernenergie sei kritischer geworden, obwohl es seit 2011 zu keinem gravierenden Kernkraftwerksunglück gekommen sei, begründet die Gallup ihre Einschätzung.

Die Gallup führte die Feldarbeiten für den jüngsten Environment Survey vom 2.–6. März 2016 durch, wobei 1019 erwachsenen Einwohnerinnen und Einwohnern der USA telefonisch interviewt wurden.

Quelle

M.B. nach Gallup, Medienmitteilung, 18. März 2016

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