Vier mitteleuropäische Länder gründen Kompetenzzentrum für vierte Generation

Das V4G4 genannte Kompetenzzentrum für Reaktoren der vierten Generation hat seinen Sitz in der Slowakei. Mit von der Partie sind das tschechische Kernforschungszentrums UJV Rez, das ungarische Academy of Sciences Centre for Energy Research (MTA EK), das polnische National Centre for Nuclear Research (NCBJ) und das slowakische Ingenieurunternehmen VUJE AS.

Die Direktoren dieser vier Organisationen haben das V4G4-Gründungsdokument am 18. Juli 2013 in Budapest unterzeichnet. Das Kompetenzzentrum will als wissenschaftlicher Nährboden für die Entwicklung gasgekühlter schneller Reaktoren (Gas-cooled Fast Reactor, GFR) dienen und entsprechend benötigte Experimente durchführen. Der GFR ist eines von sechs Systemen, das im Rahmen des «Generation IV International Forum» (GIF) als zukunftweisendes neues Reaktorkonzept weiterentwickelt werden soll und zu dem auch das Paul Scherrer Institut Beiträge leistet.

Das V4G4 hat sich der Entwicklung des «Allegro» genannten Demonstrations-GFR verschrieben. Innerhalb der nächsten zehn Jahre soll an einem V4-Standort ein entsprechendes Kraftwerk mit einer thermischen Leistung von 50–80 MW erstellt werden, so die Pläne des V4G4. Das V4G4 erhält wissenschaftliche Unterstützung vom französischen Commissariat à l’énergie atomique et aux énergies alternatives (CEA), das über Erfahrung mit schnellen Reaktoren verfügt und das erste Konzept für einen GFR entwickelt hatte.