Zukünftige schottische Stromerzeugung: anspruchsvolle Ziele

Laut dem Entwurf des Electricity Generation Policy Statement (EGPS) Schottlands kann das Land bis 2020 seinen Strombedarf aus erneuerbaren Energien und vermehrt anderen Quellen decken. Schottland soll aus der Kernenergie aussteigen, doch eine Laufzeitverlängerung der bestehenden Kernkraftwerke soll explizit möglich bleiben.

19. März 2012

Die schottische Regierung will einen Stromerzeugungsmix entwickeln, der vier Hauptziele erfüllt:

  • Versorgungssicherheit
  • Bezahlbarkeit
  • Dekarbonisierung bis 2030
  • grösstmöglicher wirtschaftlicher Nutzen und Wettbewerbsvorteil für Schottland

Der EGPS-Entwurf beschreibt die Pläne der schottischen Regierung zu den erneuerbaren Energien sowie der Wärme- und Stromerzeugung mit fossilen Brennstoffen (Kohle, Erdgas, Erdöl) im zukünftigen Energiemix. Das erklärte Ziel ist, bis 2020 mindestens 100% des Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen zu decken. Das heisse nicht, dass Schottland zu 100% von erneuerbaren Energien abhängig sein werde, präzisiert der Bericht. Die erneuerbaren Energien würden Teil eines breiteren, ausgewogenen Strommix. Die Stromerzeugung Schottlands aus erneuerbaren Quellen werde mit thermischen Kraftwerken ergänzt, die schrittweise mit Kohlenstoffrückhaltung (Carbon Capture and Storage, CCS) ausgestattet werden. Damit könne die zukünftige schottische Stromversorgung ohne den Bau neuer Kernkraftwerke sichergestellt werden, steht im EGPS-Entwurf der Regierung. Ein weiteres Ziel ist die Senkung des Endenergieverbrauchs um 12%.

Kernkraftwerke noch nötig

Der EGPS-Entwurf bestätigt, dass Schottland im Laufe der Zeit aus der Kernenergie aussteigen und keine neuen Kernkraftwerke in Schottland bauen will. Dies schliesse jedoch nicht aus, die Lebensdauer der bestehenden Kernkraftwerke Schottlands zu verlängern, damit die Versorgungssicherheit im nächsten Jahrzehnt aufrechterhalten werden könne, wenn zu erneuerbaren Energien und zu sauberer thermischer Erzeugung übergegangen werde.

In Schottland sind zwei Kernkraftwerke mit je zwei fortgeschrittenen gasgekühlten Reaktoren in Betrieb: Hunterston-B-1 und -2 (je 430 MW) sowie Torness-A und -B (je 600 MW). Ihre heutigen Betriebsbewilligungen laufen 2016 beziehungsweise 2023 ab.

Die öffentliche Vernehmlassung des EGPS läuft bis zum 4. Juni 2012.

Quelle

M.A. nach schottischer Regierung, Medienmitteilung, 5. März, und Electricity Generation Policy Statement (EGPS), März 2012

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