Belgien: weitere Untersuchungen an Doel-3 und Tihange-2 nötig

Für die belgische Agence fédérale de contrôle nucléaire (AFCN) ist das von der Betreiberin Electrabel NV vorgeschlagene Vorgehen zur Untersuchung unerwarteter Materialeigenschaften der Reaktordruckbehälter von Doel-3 und Tihange-2 zu wenig ausgereift und muss verfeinert werden. Die beiden Einheiten bleiben abgeschaltet.

18. Dez. 2014

Die Kernkraftwerkseinheiten Doel-3 und Tihange-2 waren im März 2014 wegen «unerwarteter Ergebnisse» bei Sicherheitsüberprüfungen am Druckbehältermaterial heruntergefahren worden. Die bisherigen Untersuchungen lassen noch keine endgültigen Schlussfolgerungen zu.

Das unerwartete Verhalten der Materialien stelle ein «spezifisches und kompliziertes Problem» dar, stellte die AFCN in ihrem Fortschrittsbericht fest. Deshalb sei ein besonderes Verfahren zur Überprüfung und Analyse der Testergebnisse entwickelt worden. Das Verfahren umfasse zwei Schritte: erstens eine Prüfung des von der Electrabel vorgeschlagenen Vorgehens und zweitens eine Prüfung der Umsetzung dieses Vorgehens.

Die AFCN kam nun zum Schluss, dass die Vorgehensweise der Electrabel noch nicht ausgereift sei. Um die Auswirkungen der entdeckten Materialveränderungen zu verstehen, seien noch weitere Anstrengungen nötig. Die Electrabel reiche bei der Behörde immer noch neue Testergebnisse, Datenanalysen und Interpretationen aus archivierten Dokumenten ein. Die Prüfung dieser Dokumente brauche Zeit, so die AFCN.

Gemäss Electrabel werden die Einheiten Doel-3 und Tihange-2 voraussichtlich bis am 1. April 2015 abgeschaltet bleiben.

Quelle

M.B. nach Electrabel, Medienmitteilung, 15. Dezember, und FANC-AFCN, «Flaw indications in the reactor pressure vessels of Doel 3 and Tihange 2: Progress Report 2014», 16. Dezember 2014

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