Cern: LHC läuft bis Ende 2012 weiter

Der Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC) des Europäischen Kernforschungszentrums Cern in Genf wird bis Ende 2012 in Betrieb bleiben. Dies hat das Cern am 31. Januar 2011 bekannt gegeben. Die für 2012 vorgesehenen Revisionsarbeiten werden um ein Jahr verschoben.

7. Feb. 2011
Ingenieure arbeiten in der Atlas-Versuchskaverne während der geplanten Abschaltung des LHC im Januar 2011.
Ingenieure arbeiten in der Atlas-Versuchskaverne während der geplanten Abschaltung des LHC im Januar 2011.
Quelle: Claudia Marcelloni / Cern

Das Cern hatte ursprünglich geplant, den LHC bis Ende 2011 mit einer Energie von 3,5 Tera-Elektronenvolt (TeV) je gegenläufigem Strahl zu betreiben und ihn danach anlässlich von Revisionsarbeiten auf eine höhere Kollisionsenergie von 7 TeV je Strahl vorzubereiten.

Laut Cern-Mitteilung wird der LHC nun bis Ende 2012 mit einer Energie von 3,5 TeV je Strahl weiterlaufen – mit einem kurzen technischen Unterbruch Ende 2011. Der LHC habe 2010 derart gut funktioniert und weitere Leistungsverbesserungen liessen erwarten, dass die Datenmenge 2011 wohl verdreifacht werden könnte, begründete das Cern seinen Entscheid. Damit bestünde eine echte Möglichkeit, neue Einblicke in die Physik zu erhalten. «Wenn die Natur es gut mit uns meint», seien bis Ende 2012 sogar supersymmetrische Teilchen wie das Higgs-Boson in Reichweite der aktuellen LHC-Energie, kommentierte Cern-Forschungsdirektor Sergio Bertolucci den Entscheid. Die Entdeckung des Higgs-Bosons hat für die Wissenschaft eine besondere Bedeutung, da das Teilchen in der Theorie des sogenannten Standardmodells den Grund dafür liefert, dass die meisten Kernteilchen eine Masse besitzen. Bisher konnte es allerdings noch nie nachgewiesen werden.

Cern öffnet Mitgliedschaft für weitere Staaten

Am 16. Dezember 2010 beschloss der Cern-Rat den Beginn von Beitrittsverhandlungen mit Israel, Serbien, Slowenien, der Türkei und Zypern als Vollmitglieder sowie Brasilien als assoziiertem Mitglied. Künftig wird nicht mehr nur europäischen, sondern weltweit allen Staaten eine Mitgliedschaft im Cern offenstehen. Die Mitgliedsstaaten und Cern-Generaldirektor Rolf Heuer begrüssten den Entscheid als einen wichtigen Schritt zu einer noch intensiveren weltweiten Zusammenarbeit auf der Suche nach den Bausteinen unseres Universums. Derzeit zählt das Cern 20 Mitgliedsstaaten.

Quelle

M.A. nach Cern, Medienmitteilungen, 17. Dezember 2010 und 31. Januar 2011

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