Dänemark: potenzielle Standorte für Endlager benannt
In Dänemark sind sechs potenzielle Lagerstandorte für schwach- und mittelaktive Abfälle bestimmt worden. Die entsprechenden Vorschläge hat der geologische Dienst von Dänemark und Grönland (De Nationale Geologiske Undersogelser for Danmark og Gronland – GEUS) beim dänischen Inland- und Gesundheitsministerium eingereicht.
Dänemark hat nie ein kommerzielles Kernenergieprogramm betrieben, jedoch drei Forschungsreaktoren über einen Zeitraum von den späten 1950er-Jahren bis ins Jahr 2000. Alle drei Reaktoren – DR-1, DR-2 und DR-3 – waren im Riso DTU Nationallaboratoriet for Baeredygtig Energi beheimatet. Der meiste bestrahlte Brennstoff dieser Reaktoren ist in die USA zurückgeführt worden. Dennoch gibt es in Dänemark immer noch beträchtliche Mengen radioaktiver Abfälle aus Forschung und Industrie, die in Riso bis zur Inbetriebnahme eines Endlagers zwischengelagert werden.
Drei Studien als Meilensteine
Dem dänischen Inland- und Gesundheitsministerium liegen drei Machbarkeitsstudien vor, die wichtige Meilensteine beim Lagerbau darstellen. Die erste Studie untersucht unterschiedliche Entsorgungskonzepte im Hinblick Lagertypen, Abfallkonditionierung, Sicherheitsanalysen sowie Kosten. Diese Studie hat die dänische Stilllegungsgesellschaft Dansk Dekommissionering erstellt. Die zweite Studie, die das Strahlenschutzinstitut Statens Institut for Strålebeskyttelse verfasst hat, berechnet die zu erwartenden Strahlendosen beim Transport des Abfalls von Risø in ein Lager. Die dritte Studie des GEUS schliesslich führt nach eingehender Evaluation sechs mögliche Lagerstandorte für schwach- und mittelaktive Abfälle auf.
Von sechs auf einen Standort
Mit Hilfe einer interministeriellen Arbeitsgruppe, die auch die betroffenen Gemeinden und Regionen mit einbezieht, sollen nun zwei bis drei Standorte in die engere Auswahl gelangen. Die Regierung will anschliessend vergleichende Umweltverträglichkeitsstudien und öffentliche Vernehmlassungen durchführen, um daraufhin einen Standort auszuwählen.
Quelle
D.S. nach World Nuclear News, 5. Mai 2011