EnBW-CEO Villis: «Wir stehen zu unseren Kernkraftwerken»

Der CEO der deutschen Stromversorgerin EnBW Energie Baden-Württemberg AG (EnBW), Hansa-Peter Villis, hat am 19. April 2011 erklärt, dass die Kernenergie für sein Unternehmen «kein Selbstzweck» sei. Der offenkundig von der Politik gewollte beschleunigte Umbau des deutschen Energieversorgungssystems stelle die EnBW jedoch vor sehr grosse Herausforderungen.

29. Apr. 2011

An der Hauptversammlung der EnBW vom 19. April 2011 erklärte Villis: «Wir stehen zu unseren Kernkraftwerken und wir sind überzeugt, dass unsere Anlagen sicher sind. Aber die Kernenergie ist für uns kein Selbstzweck. Wir nehmen zur Kenntnis, dass gerade nach den Ereignissen in Japan die Mehrheit der Deutschen die Kernkraft in Deutschland ablehnt. Die kommenden Wochen werden zeigen, bis wann und in welcher Form die Kernkraft künftig politisch gewollt sein wird. Heute, nur fünf Wochen nach den Ereignissen in Japan können natürlich noch keine neuen Rahmenbedingungen für den Umbau der deutschen Energieversorgung politisch beschlossen sein. Hierfür ist es noch zu früh. Ebenso sollte man keine schnellen Lösungen für den Umbau des deutschen Energiesystems erwarten. Dazu ist es zu komplex.» Die EnBW wolle sich an dieser Diskussion, die für sie und für Deutschland, aber auch für Europa essentiell sein werde, aktiv beteiligen. Die EnBW biete der Politik und der Gesellschaft hierzu unverändert einen offenen Dialog an, erklärte Villis weiter.

Externe Einflüsse schränken Investitionsspielräume ein

Der Ausbau der erneuerbaren Energien sei und bleibe ein ganz wesentlicher Schwerpunkt der Wachstumsinvestitionen des Unternehmens. Bis 2020 wolle die EnBW die Leistung im Bereich der erneuerbaren Energien von heute rund 3100 MW um weitere 3000 MW erhöhen. Dafür seien rund EUR 8 Mrd. (CHF 10,3 Mrd.) nötig. Voraussetzung für diese Investitionen sei jedoch, dass die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Investitionsfähigkeit des Unternehmens nicht einschränken. In Folge der 2010 von der deutschen Regierung beschlossenen Kernbrennstoffsteuer, den Vorauszahlungen in den Förderfonds zum Ausbau der erneuerbaren Energien und veränderter Marktbedingungen musste die EnBW bereits ihre Investitionspläne an die veränderten Rahmenbedingungen anpassen und ihre Budgetzuweisungen für die Jahre 2011 bis 2013 auf EUR 5,1 Mrd. (CHF 6,6 Mrd.) brutto beziehungsweise EUR 3,3 Mrd. (CHF 4,3 Mrd.) netto reduzieren. «Jeder ausserplanmässige Stillstand unserer Kraftwerke und jede weitere energiepolitische Belastung schränkt unsere Investitionsspielräume empfindlich ein», warnte Villis.

Quelle

M.A. nach EnBW, Medienmitteilung, 19. April 2011

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