Ereignisse in der Ukraine gemäss Informationen der IAEO vom 13. Dezember 2022
Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) verfolgt die Situation in der Ukraine und ist im ständigen Kontakt mit dem State Nuclear Regulatory Inspectorate of Ukraine (SNRIU). Die Sicherheitsexperten der IAEO sollen künftig nicht nur im Kernkraftwerk Saporoschje, sondern auch in den drei anderen in Betrieb stehenden Kernkraftwerken – Chmelnizki, Rowno und Süd-Ukraine – sowie Tschernobyl stationiert werden. Darauf haben sich IAEO-Generaldirektor Rafael Grossi und der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal in Paris geeinigt.
Die folgende Zusammenfassung basiert auf IAEO-Informationen:
Ständige Präsenz der IAEO in allen Kernkraftwerken der Ukraine geplant
Wie Schmyhal nach einem Treffen mit Grossi im Messengerdienst Telegram schrieb, sollen IAEO-Missionen künftig auch die Kernkraftwerke Chmelnizki, Rowno, Süd-Ukraine und Tschernobyl dauerhaft überwachen. Auf Ersuchen der Ukraine hatte die IAEO im vergangenen Monat einwöchige Missionen zur nuklearen Sicherheit und Sicherung in diese Kernkraftwerke entsandt. Derzeit sind Sicherheitsexperten der IAEO nur im russisch besetzten Kernkraftwerk Saporoschje kontinuierlich stationiert. «Wir haben nun mit der ukrainischen Regierung vereinbart, die Rolle der IAEO im Bereich der nuklearen Sicherheit und Sicherung in der Ukraine weiter auszubauen und zu stärken. Dies ist besonders wichtig in einer Zeit, in der die ukrainische Energieinfrastruktur als Folge des Krieges und mitten im Winter vor noch nie dagewesenen Herausforderungen steht», erklärte Grossi.
Grossi diskutierte mit Schmyhal auch erneut über eine Sicherheitszone um Saporoschje. «Auch wenn wir noch nicht am Ziel sind und noch mehr Arbeit vor uns liegt, bin ich zunehmend optimistisch, dass eine solche Zone – die von grösster Bedeutung ist – in naher Zukunft vereinbart und umgesetzt werden kann», sagte Grossi.
Geberkonferenz in Paris: rund 1 Mrd. Euro an Spenden und Sachmittel
Bei der Geberkonferenz für die Ukraine in Paris sind Hilfszusagen im Umfang von rund EUR 1 Mrd. eingegangen. Die Mittel sollen vor allem der Instandsetzung der stark beschädigten Strom- und Wärmeversorgung zugutekommen, ebenso der Wasserversorgung, dem Transport- und Gesundheitswesen sowie dem Ernährungsbereich. Der Beitrag der Schweiz an die internationale Hilfe für die Ukraine während der Wintermonate beläuft sich laut dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf CHF 100 Mio.
Quelle
M.A. nach IAEO, Medienmitteilung, 13. Dezember 2022; und EDA, Medienmitteilung, 13. Dezember 2022