Erste Finanzierungsrunde für Dual-Fluid-Reaktor abgeschlossen

Das deutsch-kanadische Kerntechnik-Startup Dual Fluid hat seine erste Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen. Private Investoren brachten knapp CAD 7 Mio. auf.

1. Nov. 2021
Die SMR-Version des Dual-Fluid-Reaktors.
Die SMR-Version des Dual-Fluid-Reaktors.
Quelle: Dual Fluid

Mit den eingeworbenen Mitteln von knapp CAD 7 Mio. (CHF 5,2 Mio.) will sich Dual Fluid personell verstärken, um die Entwicklung ihres neuartigen Dual-Fluid-Reaktors zur Serienreife voranzutreiben. Dazu gehören der Aufbau von Laborkapazität ebenso wie die Kooperation mit renommierten Forschungseinrichtungen, um eine erste Sicherheitsanalyse nach internationalen Standards zu erarbeiten. Die Ergebnisse sollen in das kommende Genehmigungsverfahren einfliessen. Dual-Fluid-CEO Götz Ruprecht erklärte dazu: «Unsere physikalischen Simulationsrechnungen haben bereits gezeigt, dass der Dual-Fluid-Reaktor machbar und inhärent sicher ist. Jetzt geht es darum, den Lizenzierungsprozess vorzubereiten und die praktische Arbeit zu beginnen.»

Die nächste Finanzierungsrunde ist laut Dual Fluid in anderthalb bis zwei Jahren geplant und wird sich auch an institutionelle Investoren richten.

Der Dual-Fluid-Reaktor

Der patentierte Dual-Fluid-Reaktor ist ein Schneller Reaktor mit flüssigem Brennstoff und separater Kühlschleife mit flüssigem Blei. Durch seine geringe Grösse kann er laut Unternehmen preiswert hergestellt und in einem unterirdischen Betonbunker sicher untergebracht werden. Mehrere standardisierte Einheiten lassen sich zu einem Grosskraftwerk kombinieren.

Das Dual-Fluid-Konzept wurde zunächst am privaten Institut für Festkörper-Kernphysik (IFK) in Berlin entwickelt. Im Februar 2021 gründeten die Erfinder das kanadische Unternehmen Dual Fluid Energy Inc., um die Technologie zur kommerziellen Reife zu führen. Begründet wird dieser Schritt mit der Tatsache, dass «die kanadische Regierung kleine, modulare Reaktoren (SMR) als Zukunftstechnologie fördert, während die Bevölkerung die Kernkraft überwiegend als Chance begreift. Das Land ist nukleartechnisch erfahren und blickt, anders als Deutschland, auf eine ununterbrochene Expertise zurück.»

Wenn alles nach Plan läuft, so soll 2029 der erste Prototyp gebaut werden und 2034 mit der Serienproduktion begonnen werden.

Quelle

M.A. nach Dual Fluid, Medienmitteilungen, 9. Februar und 21. Juni 2021, sowie Website

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