Frankreich will SMR und sauberen Wasserstoff aus Kernenergie bis 2030
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat am 12. Oktober 2021 einen umfangreichen Investitionsplan mit dem Titel «France 2030» vorgestellt. Unter anderem sollen kleine, modulare Reaktoren (Small Modular Reactors, SMR) und sauberer Wasserstoff gefördert werden.
Angesichts des Klimawandels, aber auch der demografischen Herausforderung und der zunehmenden Ungleichheiten in der Gesellschaft hat Macron zehn grosse Ziele genannt, um Frankreich in den kommenden Jahren zu einer Führungsrolle bei Innovationen und Forschung verhelfen. Das Motto lautet «Besser verstehen, besser leben, besser produzieren».
Insgesamt sind EUR 30 Mrd. für «France 2030» vorgesehen sind. Davon soll EUR 1 Mrd. in die Entwicklung von SMR und in neue Technologien zur Weiterverarbeitung von radioaktivem Abfall investiert werden, kündigte Macron an. «Im Wesentlichen müssen wir uns mit zwei zentralen Themen befassen», erklärte Macron in diesem Zusammenhang: «Weitere Verbesserung der Sicherheit bei gleichzeitiger Senkung der Kosten und Verringerung der Abfälle, was im Bereich der Kernenergie ein wichtiger Punkt ist.» Zudem soll Frankreich bis 2030 «Marktführer für grünen Wasserstoff» werden, der aus Kernenergie erzeugt werden soll und somit einen erheblichen Beitrag an der CO2-armen Stromerzeugung leisten könnte. Das bedeute, dass Frankreich bis Ende des Jahrzehnts in der Lage sein müsse, mindestens zwei «Gigafabriken» für die Herstellung von Wasserstoff zu bauen, so Macron.
Weitere Ziele betreffen die Dekarbonisierung der Industrie, den Automobilsektor, die Raum- und Luftfahrt, gesunde und nachhaltige Lebensmittel, Biomedikamente sowie die Kultur.
Quelle
M.A. nach Élisée-Palast, Rede des Präsidenten anlässlich der Vorstellung von «France 2030», 12. Oktober 2021
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