Gehört UniStar bald vollständig der EDF?

Die amerikanische Constellation Energy Group hat sich in einem Brief datiert vom 15. Oktober 2010 an die Electricité de France (EDF) bereit erklärt, ihren Anteil am Gemeinschaftsunternehmen UniStar Nuclear Energy der EDF zu überlassen.

21. Okt. 2010

Die UniStar Nuclear Energy, die für den Bau und den Betrieb der geplanten US-EPR-Einheit Calvert-Cliffs-3 gegründet worden ist, steht vor einer Übernahme durch die EDF, nachdem die Constellation dem amerikanischen Department of Energy mitgeteilt hat, sie könne die Gespräche über eine Darlehensgarantie für das Kernkraftwerksprojekt Calvert-Cliffs-3 nicht fortführen.

Ein Dollar

Die Constellation schlägt einen einfachen Transfer ihres 50,01%-Anteils an der UniStar zu einem Preis vor, «der weit unterhalb des Marktwerts liegt, damit die Kernkraftwerkspläne für Calvert-Cliffs-3 möglichst schnell von der EDF weitergeführt werden können». Wie dem Brief des Constellation-COO, Michael J. Wallace, zu entnehmen ist, könnte die EDF den UniStar-Anteil – einschliesslich des Grundstücks – für den symbolischen Betrag von einem US-Dollar erwerben. Die EDF soll jedoch für die USD 117 Mio. (CHF 113 Mio.) aufkommen, die den bereits getätigten Investitionen der Constellation für Entwicklung und Auslegung des US-EPR entsprechen. Laut Constellation sei dies nur ein kleiner Bruchteil der USD 817 Mio. (CHF 790 Mio.), welche die EDF und die Constellation bisher ins Neubauprojekt investiert hätten.

Schnelles Handeln ist entscheidend

Wallace sicherte EDF-CFO Thomas Piquemal die volle Unterstützung seines Unternehmens bei der Ausführung der Übergabe zu. Der Zeitfaktor sei von ausschlaggebender Wichtigkeit bei diesem Angebot, strich Wallace hervor. Der Verwaltungsrat sei bereit, die nötigen Schritte sofort zu genehmigen. Die Frage zur Ausübung einer Verkaufsoption, über die zwischen den Parteien Uneinigkeit herrscht, soll gemäss Vorschlag getrennt verhandelt werden. Die Option, die Ende 2008 vereinbart worden war und Ende 2010 ausläuft, sieht vor, dass die Constellation zwölf nicht-nukleare Kraftwerke für bis zu USD 2 Mrd. an die EDF verkaufen kann, um ihre Liquidität sicherzustellen. Die EDF verlangt, dass die Constellation die Option aufgibt.

Quelle

M.A. nach Constellation, Medienmitteilung, 15. Oktober 2010

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