Optische Komponenten für Iter

Eine vom deutschen Forschungszentrum Jülich koordinierte internationale Arbeitsgruppe hat ein neues Spiegelsystem für den Internationalen Thermonuklearen Experimentalreaktor (Iter) fertiggestellt.

12. Apr. 2012
Auf dem Bild zu sehen ist die Vorderseite der Jülicher Mirror-Station im Testaufbau mit den dem Fusionsplasma zugewandten passiv magnetisch betätigten Schutzklappen.
Auf dem Bild zu sehen ist die Vorderseite der Jülicher Mirror-Station im Testaufbau mit den dem Fusionsplasma zugewandten passiv magnetisch betätigten Schutzklappen.
Quelle: FZ Jülich

Das neue Jülicher Spiegelsystem zur optischen Beobachtung des Kernfusionsvorgangs, die sogenannte Mirror-Station, verfügt über schnell bewegliche Schutzklappen aus monokristallinem Molybdän. Sie geben die Spiegel nur in der Hauptphase des Plasmapulses frei und schützen so die empfindlichen optischen Komponenten in der Zündphase, in der die grösste Verunreinigungsgefahr besteht. Weil die hohen Magnetfeldstärken in der Brennkammer elektrische Schaltungen stören würden, setzt die Jülicher Mirror-Station auf eine vollkommen passive Steuerung. Dazu wird eine zusätzliche Magnetfeldkomponente ausgenutzt, die entsteht, sobald das Plasma in einem Tokamakreaktor wie Iter zündet. Sie wirkt auf einen Ferritkern ein, der die Schutzklappen magnetisch betätigt.

Seit Mitte März 2012 wird die Praxistauglichkeit der Jülicher Mirror-Station im amerikanischen Forschungsreaktor DIII-D in San Diego getestet. Wie der Iter ist er nach dem Tokamak-Prinzip aufgebaut. Danach sind weitere Testläufe am chinesischen Fusionsexperiment East in Hefei, am Asdex-Upgrade beim Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching bei München und am Jülicher Tokamak Textor geplant.

Quelle

M.A. nach FZ Jülich, Medienmitteilung, 2. April 2012

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