Radioisotopenproduktion: Förderantrag von Saskatchewan
Die kanadische Provinz Saskatchewan hat am 4. August 2009 zusammen mit der University of Saskatchewan einen Förderantrag zur Produktion medizinischer Radioisotope bei der kanadischen Regierung eingereicht.
Die Provinz Saskatchewan und die University of Saskatchewan schlagen den Bau eines neuen nationalen Forschungsreaktors vor, um den Bedarf an medizinischen Radioisotopen zu decken. Der Reaktor namens Canadian Neutron Source (CNS) mit einer thermischen Leistung von 20 MW soll schwach angereichertes Uran verwenden. Neben der Versorgung des in- und ausländischen Marktes mit Molybdän-99 ist zudem die Bereitstellung von Neutronenstrahlen für die industrielle und staatliche kanadische Forschung vorgesehen.
Die Antragsteller schätzen die Entwicklungs- und Baukosten des CNS auf insgesamt CAD 500–750 Mio. (CHF 500–750 Mio.). Für die Betriebskosten werden jährlich CAD 45–70 Mio. veranschlagt; davon soll laut Antrag die kanadische Regierung 60%, die Provinz Saskatchewan 25% und die Industrie der Provinz 15% übernehmen. Der CNS soll auf dem Gelände der University of Saskatchewan in Saskatoon gebaut werden. Seit 2004 steht dort die Synchrotron-Lichtquelle Canadian Light Source in Betrieb.
Ende Mai 2009 schuf die kanadische Regierung ein Fachgremium, um neue Wege zur Sicherung des mittel- und langfristigen Bedarfs an medizinischen Radioisotopen für das kanadische Gesundheitswesen zu prüfen. Hintergrund ist der aktuelle weltweite Engpass bei der Versorgung mit medizinischen Isotopen.
Quelle
M.A. nach Government of Saskatchewan, Pressemitteilung, 4. August 2009, und Förderantrag «The Canadian Neutron Source: Securing the Future of Medical Isotopes and Neutron Science in Canada», 31. Juli 2009