Alpiq: anspruchsvolles Geschäftsjahr 2015

Das Marktumfeld für die Energiebranche war auch im Geschäftsjahr 2015 äusserst anspruchsvoll. Die tiefen Grosshandelspreise haben das Ergebnis der Alpiq AG trotz Absicherungsmassnahmen erheblich beeinträchtigt. Die Ertragskraft wurde zusätzlich durch den starken Schweizer Franken verringert. Dies führte insbesondere bei der Schweizer Wasserkraft, zu Wertberichtigungen und Rückstellungen, die auch den Jahresabschluss belasten. Erschwerend kommt hinzu, dass die Alpiq als Stromproduzent ohne Monopolkunden den Marktpreisen ausgesetzt ist.

16. März 2016

Die Alpiq-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2015 in einem weiterhin anspruchsvollen Marktumfeld einen Nettoumsatz von CHF 6715 Mio. (2014: CHF 8058 Mio.) und einen Ebitda vor Sondereinflüssen von CHF 480 Mio. (2014: CHF 609 Mio.). Hauptgründe für die geringeren Ergebnisse waren laut Alpiq die weiterhin tiefen Grosshandelspreise sowie der starke Schweizer Franken. Dem Stromproduzenten ist es nach eigenen Angaben indes gelungen, den Ergebnisrückgang abzudämpfen. Das 2014 angekündigte Kostenreduktionsprogramm in Höhe von CHF 100 Mio. wurde wie geplant per Ende 2015 erfolgreich umgesetzt. Damit hat Alpiq das Ergebnis zusammen mit anderen Effizienzsteigerungsprogrammen in den letzten Jahren kumuliert um rund CHF 270 Mio. verbessert.

Insbesondere der starke Schweizer Franken führte zu Wertberichtigungen und Rückstellungen nach Steuern in Höhe von CHF 855 Mio. Davon betroffen sind vor allem die Schweizer Wasserkraftwerke. Zudem haben die Kernkraftwerke Gösgen (Alpiq Anteil 40,0 %) und Leibstadt (Alpiq Anteil 32,4 %) beschlossen, ihre Ansprüche gegenüber den Stilllegungs- und Entsorgungsfonds neu auf der Basis von Marktwerten zu bilanzieren. Dieser Methodenwechsel führt dazu, dass künftig die Marktperformance der beiden Fonds direkt einen Einfluss auf die Ergebnisse der Aktionäre der Partnerwerke haben wird. Der Wechsel belastet den Ebitda von Alpiq einmalig mit 151 Mio. CHF, hat aber auf das Reinergebnis des Geschäftsjahres 2015 keinen Einfluss.

Geringere Nettoverschuldung

Die Alpiq verbesserte den operativen Cashflow gegenüber Vorjahr um CHF 47 Mio. auf CHF 461 Mio. Mit dem Ziel der Reduktion der Nettoverschuldung erlangte das Unternehmen bei der Veräusserung des Gesamtpakets an Swissgrid bislang einen Mittelzufluss von insgesamt CHF 412 Mio. (wovon CHF 337 Mio. im abgelaufenen Geschäftsjahr). Das Unternehmen devestierte zudem weitere nicht strategische Beteiligungen. Dazu zählen unter anderem das Gas-Kombikraftwerk Bayet in Frankreich, Kleinwasserkraftwerke und -projekte in Norwegen sowie Beteiligungen an vier Schweizer Wasserkraftwerken und die Anteile an den beiden Energiebörsen EEX und Powernext. Mit den freigewordenen Mitteln reduzierte die Alpiq ihre Nettoverschuldung von CHF 1939 Mio. auf CHF 1299 Mio. Das Unternehmen verfügt über eine Liquidität von CHF 1500 Mio.

Ertragsrückgang bei den Kraftwerken

Die weiter gesunkenen Grosshandelspreise schmälerten die Ergebnisse der gesamten Kraftwerksproduktion. Die langfristigen Absicherungsgeschäfte konnten die Auswirkungen teilweise kompensieren. Insbesondere die Wirtschaftlichkeit der Schweizer Kraftwerke leidet unter hohen Subventionen für neue erneuerbare Energien, tiefen Preisen für Primärenergien Öl, Gas und Kohle und schwachen CO2-Preisen sowie hohen Abgaben. Der Alpiq fehlt zudem der Endkundenzugang im nicht liberalisierten Teil des Schweizer Markts.

Ausblick

Die Alpiq rechnet damit, dass die Grosshandelspreise auch 2016 tief bleiben werden. Regulatorischen Rahmenbedingungen würden zudem den Wettbewerb verzerren. Oberste Priorität habe die Sicherstellung der Kapitalmarktfähigkeit. Zum einen will die Alpiq die bereits eingeleiteten Kostenreduktions- und Ertragsverbesserungsmassnahmen weiterführen. Zum anderen sollen weitere Devestitionsmöglichkeiten geprüft und nicht strategische Beteiligungen konsequent veräussert werden.

Quelle

M.B. nach Alpiq, Medienmitteilung, 7. März 2016

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