Aufsichtsbehörde genehmigt Betriebsverlängerungen für Doel-1 und -2

Die Kernkraftwerkseinheiten Doel-1 und Doel-2 dürfen zehn Jahre länger in Betrieb bleiben. Die belgische Agence fédérale de contrôle nucléaire (AFCN) hat den entsprechenden Aktionsplan der Betreiberin Electrabel SA unter Auflagen gebilligt.

8. Okt. 2015

Die AFCN hat den von der Electrabel – einer Tochtergesellschaft der Engie SA – im April 2015 vorgelegten Aktionsplan zur Verlängerung der Betriebsgenehmigung von Doel-1 und -2 überprüft. Sie kam zum Schluss, dass die beiden Einheiten in den nächsten zehn Jahren unter Auflagen sicher betrieben werden können. Block 1 ist seit 1974 am Netz und Block 2 seit 1975. Sie dürfen nun über ihre ursprüngliche 40-jährige Lebensdauer hinaus bis zum 15. Februar 2025 (Doel-1) beziehungsweise 31. Dezember 2025 (Doel-2) elektrische Energie erzeugen.

Der Aktionsplan führt Massnahmen auf, welche die Electrabel für den sicheren Betrieb der Einheiten umzusetzen hat. Laut AFCN gehören dazu er unter anderem Modernisierungsarbeiten, ausserdem ein Zeitplan und die Setzung von Prioritäten bei den Massnahmen.

Doel-1 wurde am 15. Februar 2015 vom Netz genommen, da gemäss damals geltendem belgischem Gesetz ein Kernkraftwerk nicht länger als 40 Jahre betrieben werden durfte. Doel-2 wird im Dezember 2015 die 40 Jahre Betriebsdauer erreichen. Die Abgeordnetenkammer genehmigte am 22. Juni 2015 die Verlängerung der Betriebsbewilligungen um zehn Jahre bis 2025. Ende Juli einigten sich die Regierung und die Electrabel über die Verlängerungsbedingungen und die Höhe der Kernenergiesteuer.

In Belgien verfügen sieben Kernkraftwerkseinheiten über eine Betriebsbewilligung, wobei Doel-3 und Tihange-2 seit März 2014 wegen «unerwarteter Ergebnisse» bei Sicherheitsüberprüfungen am Druckbehältermaterial abgeschaltet sind. Sie sollen nach neuster Meldung der Electrabel im Januar 2016 wieder ans Netz. Diese beiden Einheiten müssen nach Ablauf ihrer 40-jährigen Laufzeit, also 2022 und 2023 schliessen. Der Block Tihange-1 – dieser bereits mit einer Betriebsverlängerung um zehn Jahre – sowie die Blöcke Doel-4 und Tihange-3 werden 2025 stillgelegt. Der Atomstromanteil in Belgien betrug 2014 rund 48%.

Quelle

M.A. nach AFCN, Medienmitteilung, 1. Oktober 2015

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