Ausstieg aus Kernenergie ist schwerer strategischer Fehler

Im Zusammenhang mit den Kernenergie-Ausstiegsplänen der deutschen Regierung hat die deutsche Kerntechnische Gesellschaft e.V. (KTG) folgende Stellungnahme veröffentlicht:

18. Nov. 1999

"Der von der rot-grünen Bundesregierung angestrebte alleinige Ausstieg aus der Kernenergie ist ein schwerer strategischer Fehler in der Energieversorgung der Menschheit. Die Pläne der Bundesregierung sind weder umweltfreundlich noch sozialverträglich. Die Brennstoffe Kohle, Erdöl und Gas werden in absehbarer Zeit knapper. Nur die Kernenergie kann die grosse Lücke zwischen dem Energiebedarf und der Verfügbarkeit von regenerativen Quellen schliessen. Neben den heutigen serienreifen Leichtwasserreaktoren liegen die Perspektiven im Bau von Brutreaktoren, mit denen Brennstoffressourcen für mehrere tausend Jahre erschlossen werden können. Eine langfristige Energiestrategie, die ohne Kernkraft auskommen will, muss eine Konzeption zur Bereitstellung der so genannten Grundlast beinhalten. Sie muss unabhängig vom momentanen Angebot regenerativer Quellen (Wind, Sonne) geliefert werden.
Alle heute vorliegenden Konzepte der jetzigen Bundesregierung zum Ersatz der Kernkraft laufen auf eine verstärkte Nutzung von Erdgas hinaus. Erdgas ist jedoch gerade der Brennstoff, dessen Vorräte am frühesten aufgebraucht sein werden. Nach Ansicht der Kerntechnischen Gesellschaft ist die Energiepolitik der Bundesregierung kurzsichtig und verantwortungslos.
Die Entscheidung, den Ausstieg aus der Kernenergie auch ohne den Konsens mit der Energiewirtschaft zementieren zu wollen, zeigt erneut, dass die Regierung politisch-taktische Erwägungen über das Wohl zukünftiger Generationen stellt."

Quelle

Pressemitteilung KTG, 19. November 1999

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